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Der Ausbau von Klärwerken
(im unteren Bild Fredenbeck) hat die
Wasserqualität in Elb-Nebengewässern wie der
Schwinge zwar verbessert. Die Fachleute fordern
jedoch zusätzlich, die Gewässerrandstreifen von
intensiver landwirtschaftlicher Nutzung frei zu
halten. Fotos: Schmidt |
Kreis Stade .
Die Nebengewässer der Elbe auf
niedersächsischem Gebiet, darunter Schwinge und Lühe,
sind durch veraltete Klärwerke oder Gülleeinträge aus
der Landwirtschaft streckenweise immer noch „kritisch
belastet“. Doch es gibt Licht am Horizont: Dort, wo die
zentrale Kanalisation modernisiert ist oder
Wasserschutzgebiete eingerichtet worden sind ,
verbesserte sich die Gewässergüte deutlich. Das geht aus
dem „Gewässergütebericht Elbe 2000“ hervor, den der
Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft und
Küstenschutz (NLWK) am Donnerstag in Stade vorgestellt
hat. „Erhebliche Anstrengungen“, so das Fazit der
aktuellen Studie, seien noch erforderlich, um die Ziele
der EU-Wasserrahmen-Richtlinie zu erfüllen. Das gelte
vor allem für die Reduzierung so genannter "diffuser
Einträge", zu denen die Experten auch die Gülle zählen.
Zwar hat sich im Vergleich zur Voruntersuchung 1996/97
die Situation an 37 Gewässerabschnitten entspannt. Dazu
zählen im Landkreis Stade der Ahlerstedter Mühlengraben,
der Heidbeck bei Stade und der Oberlauf des Staersbaches
bei Sauensiek. Unverändert schlecht ist die
Situation von drei Gewässern im Landkreis Stade: Der
Oberlauf des Burgbeckkanals bei Himmelpforten, das
Neulander Fleth bei Wischhafen und die Steinkirchener
Moorwettern gelten als „sehr stark verschmutzt“ mit
zeitweise totalen Sauerstoffschwund. Verschlechtert
hat sich die Qualität des Steinbeck bei Deinste-Helmste,
weil die örtliche Kläranlage total überlastet ist. Hier
allerdings ist Besserung in Sicht. Das Helmster Abwasser
soll demnächst ins Fredenbecker Klärwerk fließen, das
zurzeit modernisiert wird. Während die Oste aus Sicht
der Gewässerschützer als „Vorzeigefluss“ gilt, sieht
NLWK-Vize Strüfing die Situation an der Este eher mit
gemischten Gefühlen. So hat sich nach Einrichtung eines
Wasserschutzgebietes die durch Gülle verursachte
Belastung mit dem Stickstoffsalz Ammonium deutlich
verringert. Auf der siebenstufigen Gewässergüteskala
machte die Este deshalb einen Sprung nach oben.
Gleichzeitig aber erhält der Elb-Nebenfluss einen
kräftigen Dämpfer durch das Buxtehuder Klärwerk, das
noch nicht in der Lage ist, Ammonium ausreichend
abzubauen. Eine „erhebliche Belastung der Este“
konstatieren die Fachleute. Aus Sicht des Stader
NLWK-Biologen Manfred Baumgärtner mangelt es auf weiten
Strecken auch an einer naturnahen Gewässerstruktur.
- Der „Gewässergütebericht Elbe 2000“ kann beim NLWK
Stade, Telefon 04141/601-275 gegen eine Schutzgebühr
von 20 Mark (plus 5 Mark Versandkosten) bestellt
werden.
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