Die Este ist bis zum Buxtehuder Wehr tideabhänig, also kein Wehr bis zur Nordsee ! !
Das bedeutet das auch "Exoten" in die   Este aufsteigen.

Hier zeige ich nur Fische auf, die ich schon selbst gefangen, oder bei Sportkammeraden gesehen habe, die Liste erhebt keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit, oder wissentschaftlicher Bedeutung !

Das Bachnunauge 
Bachneunauge © Helmuth Juhnke Lampetra planeri
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Bachneunaugen sind stationäre Bewohner kleiner Bäche und Flüsse der Forellen- und Äschenregion. Sie kommen sowohl im Bergland, wie auch in der Ebene vor. Häufig findet man sie zusammen mit Koppen und Bachforellen im gleichen Gewässer. Im Gegensatz zur Koppe ist das Bachneunauge jedoch unempfindlicher gegenüber Gewässerversauerung. Sie meiden steinige und schnellfließende Gewässerabschnitte, sowie die Unterläufe großer Flüsse.
Der Entwicklungszyklus ist bei allen einheimischen Neunaugenarten gleich. Die Eiablage findet von März bis Juni statt. Dabei legen die Weibchen ca. 1.500 Eier an sandig-kiesigen Stellen ab. Wie alle Vertreter der Neunaugen sterben die Tiere kurz nach der Eiablage.
Die Larven nennt man Querder. Im Gegensatz zu den erwachsenen Tieren haben sie keine Augen und Zähne. Bis zu 6 Jahre leben sie verborgen in schlammigen, ruhigen Bachabschnitten und ernähren sich von Detritus (feines, organisches Material) und Kieselalgen. Am Ende der Larvenphase findet eine Metamorphose zum geschlechtsreifen Tier statt, bei der sich Geschlechtsogane, Zähne und Augen herausbilden und der Darm schrumpft. Diese Phase beginnt meist gegen Ende Juni und dauert bis zum darauffolgenden Jahr im Frühjahr.
Für eine erfolgreiche Vermehrung muß das Gewässer Feinsedimente aufweisen, die den Larven als Lebensraum dienen, sowie kiesige Abschnitte für die Anlage von Laichnestern.


Das Flussnunauge 
Flussneunauge © NLOE Lampetra fluviatilis L.
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Zur Vermehrung – im Frühjahr (Februar-Mai) - benötigt das Flußneunauge beschattete Bachbereiche mit 5 - 30 cm (max. 60 cm) Wassertiefe sowie mit Kies-Sand-Sedimenten. Die Paarung erfolgt tagsüber in Gruppen bis zu 15 Tieren und bei einer Temperatur ab 10 –11 ° C. Die Larven benötigen Feinsedimentbereiche (Ton-, Schlick- und Sandfraktionen) mit geringer Strömungsgeschwindigkeit unter 0,4 m/s.
Nach der Eiablage (4.00 -40.000 Eier) gehen die Elterntiere zugrunde. Die Lebensweise der Larven (Querder) gleicht denjenigen des Bachneunauges. Im Gegensatz zu diesem wandern die Flußneunaugen nach der Metamorphose (ab März), bei einer Länge von 9-15 cm und nach 3-5 jährigem Süßwasseraufenthalt ins Meer. Die Abwanderung findet nur nachts statt.
Die Flußneunaugen verbringen ihre parasitische Lebensweise vorwiegend im Schelfbereich oder im Mündungsgebiet der großen Flüsse. Ihre Nahrung besteht vorwiegend aus Fischen (Heringe, Dorsche).
Die Rückwanderung zu den Laichgebieten - hierbei wird die Nahrungsaufnahme eingestellt - erfolgt 2 -3 Jahre später .


Die Flunder
 Flunder Platichthys flesus
Sandbutt, Struffbutt, Butt, Flounder (engl.)
Flundern sind gesellig lebende Grundfische (Form!), die die Flachwasserbereiche der Gezeitenzone sowie die Küstenbereiche bis zu 25 m Tiefe besiedeln. Die jungen Flundern wandern häufig sehr weit flußaufwärts. Im Süßwasser ernähren sie sich von Mückenlarven und Bachflohkrebsen, im Meer von Borstenwürmern, Muscheln, Garnelen und kleinen Fischen.
Die Laichzeit liegt im Frühjahr (Januar bis April). Die im Süßwasser lebenden Flundern wandern dann ins Meer zurück. Die Eizahl beträgt ca. 400.000 - 2.000.000 mit einem Durchmesser von ca.1 mm. Die Eier schweben frei im Wasser, dazu benötigen sie allerdings einen Salzgehalt von mindestens 10 o/oo, sonst sinken sie zu Boden und sterben ab.
Kommt etwas häufiger vor, wird aber meines Wissens nur als "Beifang" beim Aalangeln in der Tide-Este erbeutet.


Der Kaulbarsch
Kaulbarsch
Gymnocephalus cernua
Der Kaulbarsch lebt bevorzugt in den Flußunterläufen und Aestuaren der großen Flüsse (Barbenregion bis Kaulbarsch-Flunderregion), im Brackwasserbereich von Nord- und Ostsee sowie in Seen und Haffen. Nachts hält er sich in bodennahen Bereichen auf, um tagsüber schwarmweise auf Nahrungssuche zu gehen. Er ernährt sich von Zuckmückenlarven, Kugelmuscheln sowie von Fischlaich.
Die Laichzeit erstreckt sich von März bis Mai bei Wassertemperaturen von 10 - 15 ° C. Oft schließen sich die Fische zu großen Schwärmen zusammen, um gemeinsam an flachen Uferbereichen abzulaichen. Hierbei werden die ca. 0,5 -1 mm großen Eier (50.000 -100.000 Stück/Weibchen) in gallertigen Schnüren oder Klumpen vorwiegend an Steinen abgelegt.
Früher in manchen Gegenden Norddeutschlands, so massenhaftauftretend, daß die Fische als Dung für die Felder verwendet wurden. Gegen Gewässerverschmutzung anscheinend weniger empfindlich. Leidet aber unter der durch Gewässerbaumaßnahmen verursachten Aufteilung der Fließgewässer in einzelne Teilstrecken (Isollation von Teilpopulationen)


Wenn man mal "fremd geht" also mit Naturködern fischt, ja auch das kommt bei mir mal  vor, gerät man hin und wieder an diesen stachligen Gesellen, den man dann natürlich schonend zurücksetzt. Sie sollen zwar phantastisch schmecken, aber meist sind sie ein bißchen zu klein, und einer oder zwei geben keine gute Suppe ab.


Das Meerneunauge 
Meerneunauge © NLOE Petromyzon marinus L.
Mehr zum Meerneunauge in und um Buxtehude Die Erwachsenen, bis zu 1 m langen und ca.1 kg schweren Tiere leben im Meer. Sie wandern im Frühjahr (März-Juni) ins Süßwasser ein, um an relativ tiefen (40-60 cm Wassertiefe)und kiesigen Stellen abzulaichen. Zuvor wird bei Temperaturen ab 15 C eine Nestmulde von bis zu 1 m Länge ausgehoben
Nach der Paarung verenden die Tiere innerhalb einiger Tage bis Wochen. Die schlüpfenden Larven lassen sich nachts mit der Strömung verdriften um sich in Schlickbänke einzuwühlen. Die Larvalphase im Süßwasser dauert 2- 5 Jahre (max. bis 8 Jahre,). Die Metamorphose erfolgt bei einer Länge von 15-20 cm. Zu Beginn des Winters wandern die umgewandelten Meerneunaugen vorwiegend nachts flußabwärts. Im Meer ernähren sie sich 2-4 Jahre lang parasitisch von Fischen.
siehe auch "Fisch und Fang" Jahrgang 1991 Heft 10 Seite 55
Es gelang mir im selben Jahr ein Exemplar mit der Hand zu fangen! Ja, ja ich weiß, das wird nun als Anglerlatein
abgetan, aber die Biester waren so in ihr Liebesspiel vertieft, das es sie nicht im Geringsten störte das ich im Wasser stehend, auf Meerforellen fischte.


Die Quappe
Quappe Lota lota
Die Quappe ist ein Grundfisch in tiefen Seen und klaren, sauerstoffreichen Fließgewässern mit geringerer Strömungsgeschwindigkeit. Sie ist aber auch imstande, Forellenbäche bis zu 1.200 m Höhe sowie die Brackwasserbereiche der Ostsee zu besiedeln.
Tagsüber hält sich die Quappe in Verstecken auf, um erst bei Einbruch der Dämmerung aktiv zu werden. Sie ernährt sich von kleinen Wirbellosen (Insektenlarven, Muscheln, Schnecken) und von Fischen. Quappen können in unseren Gewässern Längen bis zu 80 cm und Gewichte bis zu 8 kg erreichen.
Die Laichzeit fällt in die Monate Dezember - März (Winterlaicher). Zuvor werden oft noch kurze Laichwanderungen flußaufwärts durchgeführt. Bei Temperaturen zwischen 0,5 - 4 ° C werden die ca. 1 mm großen Eier (rund 1.000.000/kg Körpergewicht) abgelegt. Aufgrund einer großen Ölkugel schweben die Eier frei im Wasser.


Der Rapfen
Rapfen Aspius aspius
Der Rapfen bewohnt überwiegend Fließgewässer, kommt aber auch in größeren Seen und Haffen vor. Die Jungfische leben in kleinen Schulen in Ufernähe. Mit zunehmenden Alter werden sie zu Einzelgängern, die sich in der Flußmitte aufhalten. Die Laichzeit ist von April bis Juni. Die Eiablage erfolgt an stark überströmten Kiesbänken; ein Weibchen von 2-3 kg Gewicht kann 80000 bis 1000000 Eier ablaichen, die am Geröllgrund haften. Brutdauer 10-17 Tage. Die Geschlechtsreife tritt im 4.-5.Lebensjahr ein. Als Jungfische dienen dem Rapfen überwiegend Kleintiere aller Art als Nahrung. Im Alter werden Fische, Frösche, Wasservögel und Kleinsäuger gefressen.
In Niedersachsen kommt der Rapfen hauptsächlich in der mittleren Elbe einschließlich Nebengewässer vor!


Der Schnäpel
Nordseeschnaepel
(Coregontis oxyrhyncbus)


Nordseeschnäpel engl. Houting .
Nordseeschnäpel sind anadrome Wanderfische, d.h. sie wandern zum Laichen aus dem Meer flußaufwärts. Im November wandern sie in großen Schwärmen in die Flußunterläufe, wo die Weibchen ca. 30.000-50.000 Eier ufernah über steinigem oder sandigem Grund ablaichen. Laichwanderungen finden mehrmals im Leben eines Nordseeschnäpels statt.
Die Nahrung besteht aus Plankton und kleinen Bodentieren.
Früher wanderte der Nordseeschnäpel in großen Schwärmen den Rhein und die Elbe aufwärts; heute sind jedoch seine Bestände stark zurückgegangen.
Wurde zum Fisch des Jahres 1998 erklärt, Besatzmaßnahmen werden wieder regelmäßig durchgeführt.
Eine Initiative zur Wiedereinbürgerung des Nordseeschnäpels geht derzeit vom Internationalen Wattenmeersekretariat aus. In die Ober-Este werden jedes Jahr Nordseeschnäpel eingesetzt!


Siehe auch "Fisch & Fang" 1998 Heft 12 Seite 14, und "Blinker" 1998 Heft 12 Seite 70


Der Stint
Stint
Osmerus eperlanus
Der Stint ist ein kleiner lachsartiger Meeresfisch. Zum Laichen (Februar-Mai) sammeln sich die Stinte und wandern in die Unterläufe der großen Ströme ein, um hier über sandigen Stellen abzulaichen. Die Eizahl pro Weibchen kann bis zu 40.000 Stück ( 0,6 - 0,9 mm) betragen. Nach dem Ablaichen kommt es oftmals zu Massensterben. Die Nahrung der Stinte besteht vor allem aus kleinen Planktonkrebsen, Bodentieren und Jungfischen der eigenen Art. Wanderform durch Aufstiegshindemisse und Gewässerverschmutzung stark bedroht.
Nein mit der Fliege habe ich noch keinen gefangen, obwohl mit einem kleinen Streamer oder einer Nymphe müßte es durchaus gehen.
Wird im April überall in der Gegend angeboten (in Mehl gewendet und goldbraun gebraten). Soll ein phantastischer Aalköder sein!


Die Wollhandkrabbe
 
Eriocheir sinensis

Nicht eingestuft! Fremdart. Nach der anfänglichen Massenentwicklung hat sich der heutige Bestand auf ein erträgliches Niveau eingependelt. Gezielte Bekämpfungsmaßnahmen sind nicht mehr erforderlich.

Nein, eine Wollhandkrabbe habe ich noch nicht mit der Fliege gefangen, obwohl ich immer sage "mit Fliege geht alles".Wollhandkrabben gibt es reichlich, einige schaffen es sogar bis in die Obereste aufzusteigen. Bleibt nur zu hoffen das ein Aal  sie erwischt, beim Fischen sind sie auf jeden Fall nicht besonders beliebt.
Siehe auch "Blinker" Jahrgang 1975 Heft 12 Seite 46
Sie wurde 1910 aus China, ihrer Heimat, nach Deutschland eingeschleppt. Von hier aus hat sie sich ausgebreitet nach Skandinavien, in die baltischen Länder sowie nach Holland, Belgien und Frankreich.Sie tritt heute in solchen Massen auf, daß sie sich trotz aller Bekämpfungsmaßnahmen unausrottbar in die heimische Tierwelt eingenistet hat. Leider hat sie im Gegensatz zum Hummer, kein verwertbares Fleisch, so das sie eigentlich nur als Angelköder zu verwenden ist, aber auch das nur als sogenannte Butterkrabben, obwohl sie in China als Speisekrabbe gefischt wird. Als Butterkrabbe wird sie kurz nach der, bei Krebsen üblichen Häutung , bezeichnet wenn Ihr Panzer  noch weich ist. Sie ist ein andromes Tier das sich nur einmal in ihrem Leben vermehren kann. Trotzdem hat sie sich stark ausgebreitet, da sie als geschickte Kletterer Fischtreppen nutzen oder Wehre auch auf dem Landweg übergehen kann. Erstmals eindeutig nachgewiesen wurde sie 1912 in der Aller, man nimmt an, das sie im Ballastwasser eines Frachters den Weg aus China zu uns geschafft hat.


Der Zope
Zope Abramis ballerus

Verbreitung: Im Stromgebiet der Donau und im Wassergebiet der Nord und Ostsee.
Der Zope wird schon etwas größer, aber dafür ist er auch wesentlich seltener. Also gibt es keinen Grund ihn totzuschlagen.In 97 gelang es mir einen zu fangen, für mich  ein Erlebnis.
Das Meerneunaugen- und Flußneunaugenbild stammt von dem Niedersächisches Landesamt für Ökologie


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