Bachneunaugen Lampetra planeri

stark gefährdete Art.

Gemäß Anhang 3 zum Niedersächsischen Fischereigesetz ganzjährig geschützte Art!

Bachneunaugen sind stationäre Bewohner kleiner Bäche und Flüsse der Forellen- und Äschenregion. Sie kommen sowohl im Bergland, wie auch in der Ebene vor. Häufig findet man sie zusammen mit Koppen und Bachforellen im gleichen Gewässer. Im Gegensatz zur Koppe ist das Bachneunauge jedoch unempfindlicher gegenüber Gewässerversauerung. Sie meiden steinige und schnellfließende Gewässerabschnitte, sowie die Unterläufe großer Flüsse.
Der Entwicklungszyklus ist bei allen einheimischen Neunaugenarten gleich. Die Eiablage findet von März bis Juni statt. Dabei legen die Weibchen ca. 1.500 Eier an sandig-kiesigen Stellen ab. Wie alle Vertreter der Neunaugen sterben die Tiere kurz nach der Eiablage.
Die Larven nennt man Querder. Im Gegensatz zu den erwachsenen Tieren haben sie keine Augen und Zähne. Bis zu 6 Jahre leben sie verborgen in schlammigen, ruhigen Bachabschnitten und ernähren sich von Detritus (feines, organisches Material) und Kieselalgen. Am Ende der Larvenphase findet eine Metamorphose zum geschlechtsreifen Tier statt, bei der sich Geschlechtsogane, Zähne und Augen herausbilden und der Darm schrumpft. Diese Phase beginnt meist gegen Ende Juni und dauert bis zum darauffolgenden Jahr im Frühjahr.
Für eine erfolgreiche Vermehrung muß das Gewässer Feinsedimente aufweisen, die den Larven als Lebensraum dienen, sowie kiesige Abschnitte für die Anlage von Laichnestern.

 

Der kleine Unterschied

Meerneunauge © NLOE Meerneunauge
• gefleckt, „armdick“
• Totallänge ~ 60 - 100 cm
• Laichzeit Mai – Juli
Flussneunauge
• silbrig-hell, „aaldick“
• Totallänge ~ 25 - 40 cm
• Laichzeit April – Mai
Flussneunauge © NLOE
Bachneunauge © Helmuth Juhnke Bachneunauge
• dunkel grünlich, Wurmdick
• Totallänge ~ 10 - 15 cm
• Laichzeit April – Mai




Ach ja, am 24.04 habe ich Bachneunaugen gesichtet! Allerdings nicht in der Este sondern in der Goldbeck. Leider ist es mir nicht gelungen ein Foto zu machen, aber schau'n wir mal!
Am 01.06.2003 hatte ich mehr Glück, ein paar Fotos konnte ich machen! Ja und dann, ich konnte es kaum glauben, kam ein totes Neunauge die Goldbeck herabgetrieben. Das ist ein natürlicher Vorgang, Neunaugen sterben nach dem Laichakt!

Unterhalb einer von uns neu angelegten Kiesschwelle

habe ich sie fotografieren können!

Ja, das ist der absolute Glücksfall für mich gewesen.

Ich konnte ein totes Bachneunauge bergen,

und es war noch nicht "angegangen"

Eine Ähnlichkeit zu den Flussneunaugen ist vorhanden,

allerdings ist die Grösse

das Unterscheidungsmerkmal,

das ganze Tier ist man gerade mal 11 cm lang.

Ich war ehrlich überrascht

An der ausgewölbten Laichpatille erkennt man das Männchen

Wiegen konnte ich es leider nicht, ich habe keine Waage die ein oder zwei Gramm wiegen kann, und das ist das geschätzte Gewicht
Ich finde es einfach toll, wenn man erlebt, wie die durchgeführten Renaturierungsarbeiten wirken! Noch nicht einmal ein halbes Jahr ist die Kiesbuhne alt und schon wird sie angenommen!
Klasse

Laichende Bachneunaugen im Hermesdorfer Bach


Michael Kloss schrieb mir eine Mail:
Ich habe Bachneunaugen beim Laichen fotografiert und auch gefilmt.
Der Bach liegt in 51545 Waldbröl, bekannt als Hermesdorfer Bach und ist ca 1m breit.


Der Bach liegt in einem Neubaugebiet, hoffentlich kann man die nächsten Jahre weiterhin Bachneunaugen beobachten.

Danke an Michael Kloss für die freundliche Zustimmung zur Veröffentlichung!


Laichende Bachneunaugen in der Goldbeck


Endlich ist es mir gelungen..

..ein paar vernünftige..

..Bilder von laichenden..

..Bachneunaugen zu machen.



Das ist garnicht so einfach..

Alles muß passen..

Das Wichtigste, man muß Neunaugen entdecken..

- das Wasser muß klar sein...

- die Sonne muß scheinen

- man muß seinen Fotoaperat mit dem richtigen Objektiv dabei haben

- man braucht ein Polfilter

und jede Menge Glück!




Alle Jahre wieder - Neunaugenmonitoring

 Wie jedes Jahr werden wir Angler auch dieses Jahr gebeten, an der Erfassung von anadromen Neunaugen, dem Neunaugenmonitoring des Niedersächsischen Landesamtes für Ökologie, Dezernat Binnenfischerei, mitzuwirken. Im letzten Jahr wurden in der Este vor allem Meerneunaugen gesichtet. Da in einigen anderen Nachbarbächen Flussneunaugen beobachtet wurden, ist es sehr interessant, ob auch in der Este in diesem Jahr Flussneunaugen nachgewiesen werden können.
Auch Meldungen von anderen Gewässern in Niedersachsen sind von großem Interesse.
Die Sichtungen sollten wieder an Herrn Lutz Meyer gemeldet werden. Er hat seine Dienststelle gewechselt und ist jetzt zu erreichen unter folgender Adresse:

Sichtungen können auch gemeldet werden an den
oder auch an mich

Hier noch einige Hinweise und Tipps:
Neunaugen kann man am einfachsten beim Laichen auf steinigem Untergrund, zum Beispiel unterhalb des Zwingerwehrs in Buxtehude, beobachten. Dort bauen sie zunächst mit ihrem Saugmaul eine Laichgrube, dann heften sie sich zum Laichen an einen Stein. Das Laichgeschäft erfolgt meistens bei hellem Sonnenschein. Es lohnt sich also, auch zu einer Zeit, zu der man gewöhnlich sehr wenig fängt, einmal einen Blick in das Gewässer zu werfen. Gelegentlich beobachten Angler beim Fischen vorbeiziehende Neunaugen, auch solche Meldungen sind erwünscht.
Laichende Neunaugen flüchten nicht, wenn sich ihnen ein Mensch nähert. Da sie eine streng geschützte Art sind, sollte man sie allerdings nicht beim Laichgeschäft stören.
Die Angst, von einem Neunauge "gebissen" zu werden, ist unbegründet, das Saugmaul ist so weit zurückgebildet, dass sie niemandem etwas zuleide tun können. Somit ist auch die Befürchtung, dass diese Neunaugen im Süßwasser Fische anfallen, gegenstandslos. Neunaugen sterben nach dem Laichgeschäft, so ist es kein Zeichen von einer Gewässerverschmutzung oder einer Fischkrankheit, wenn mehrere tote Neunaugen gefunden werden.
Meerneunaugen können bis zu einem Meter lang werden. Sie sind braun-gelb marmoriert. Die Hauptlaichzeit ist meistens von Mitte Juni bis Mitte Juli.
Mit einer Länge bis zu 40 cm sind Flussneunaugen wesentlich kleiner, sie sind etwa "aaldick" und von heller, eher silbriger Färbung. Sie laichen etwas früher im Jahr, meistens trifft man sie schon im Zeitraum April bis Anfang Mai an den Laichplätzen an.
Noch kleiner ist das Bachneunauge, das bis zu 15 cm lang wird. Diese Art ist hinreichend gut erforscht. Für den Naturschutzbeauftragten der Angler und Naturschutzgemeinschaft Nord-Niedersachsen sind jedoch auch Meldungen über laichende Bachneunaugen interessant.
Die Mitarbeit an diesem Programm ist im Interesse der Anglerfischer. Sie festigen so ihre Position als wichtiger Partner für die Fischereiverwaltung des Landes Niedersachsen, für die Forschung und den Fischartenschutz. Darüber hinaus erhalten sie natürlich auch interessante Informationen über ihr Gewässer. Schon aus diesen Gründen bittet die Angler- und Naturschutzgemeinschaft um tatkräftige Unterstützung.


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