Meerneunaugen Petromyzon marinus L.

Vom Aussterben bedrohte Art.

Gemäß Anhang 3 zum Niedersächsischen Fischereigesetz ganzjährig geschützte Art!

Die Erwachsenen, bis zu 1 m langen und ca.1 kg schweren Tiere leben im Meer. Sie wandern im Frühjahr (März-Juni) ins Süßwasser ein, um an relativ tiefen (40-60 cm Wassertiefe ) und kiesigen Stellen abzulaichen. Zuvor wird bei Temperaturen ab 15 C eine Nestmulde von bis zu 1 m Länge ausgehoben
Nach der Paarung verenden die Tiere innerhalb einiger Tage bis Wochen. Die schlüpfenden Larven lassen sich nachts mit der Strömung verdriften um sich in Schlickbänke einzuwühlen. Die Larvalphase im Süßwasser dauert 2- 5 Jahre (max. bis 8 Jahre,). Die Metamorphose erfolgt bei einer Länge von 15-20 cm. Zu Beginn des Winters wandern die umgewandelten Meerneunaugen vorwiegend nachts flußabwärts. Im Meer ernähren sie sich 2-4 Jahre lang parasitisch von Fischen.

Der kleine Unterschied

Meerneunauge © NLOE Meerneunauge
• gefleckt, „armdick“
• Totallänge ~ 60 - 100 cm
• Laichzeit Mai – Juli
Flussneunauge
• silbrig-hell, „aaldick“
• Totallänge ~ 25 - 40 cm
• Laichzeit April – Mai
Flussneunauge © NLOE
Bachneunauge © Helmuth Juhnke Bachneunauge
• dunkel grünlich, Wurmdick
• Totallänge ~ 10 - 15 cm
• Laichzeit April – Mai





Die Biologen vom Niedersächsisches Landesamt für Ökologie, unter der Leitung von Herrn Lutz Meyer

führten im Jahr 2002 eine Kontrollbefischung der Este durch!
Das Vorkommen von Meerneunaugen sollte in der Este bestätigt werden!

Natürlich kamen auch Meerforellen zum Vorschein

aber auch alle anderen Fische wurden gemessen und gewogen

Hier ist die Stelle

das erste Meerneunauge aus der Este

ein ausgewachsenes und laichreifes Exemplar

An dem Rückenwulst erkennt man, das es sich um ein Männchen handelt

Es wog nicht ganz 900 Gramm

Und wurde natürlich wieder schonend zurückgesetzt

Auch wenn das Maul gefährlich aussieht, keine Angst sie beißen nicht mehr.
Das Tier ist nur noch auf Vermehrung eingestellt, und wird das Geschehen nicht überleben!
Das ist übrigens bei allen Neunaugen so!




Am 29.04.2003 war ich an der Dampfereste fischen! Gefangen habe ich nichts, dafür habe ich aber ein Meerneunauge gesehen!
Ich habe versucht es aus seinem Versteck zu ziehen! Aber leider konnte ich keinen richtigen Halt an seinem Schwanz bekommen und mit einem Schwall suchte es das Weite! Also ist nur dieses Bild dabei herausgekommen!
Der Schwall war schon recht ordentlich, denn bei einer Länge von 60 bis 70 cm ist es schon ein recht stattliches Tier




Mario, Fliegenfischerkollege, schickte mir eine Mail:

"Helmuth in der Este bei ..... laichen Meerneunaugen!
Ich habe sie beim Fischen gesehen"

Keine Meerforelle, Gruss Mario!

Natürlich sind Kalle und ich am nächsten Tag schauen gefahren

sie sind nicht leicht zu entdecken

Noch sucht Kalle

Hier sind sie

Kalle am Laichbett

Eins der wenigen Bilder, die mich in Aktion zeigen

Das ist mein bestes Meerneunaugen-Foto!
Ich und meine Kamera waren leider überfordert!

Aber dafür hat Kalle mir seine Bilder ausgeliehen

"Auch nicht das Gelbe vom Ei"

aber um Klassen-

besser als meine.

Wer jetzt rum-quakt, muss erst mal selber bessere machen!



2004

Im Buxtehuder Hafen


Diese Jahr hatte ich mehr Glück,


im Hafen beim Meerforellenfischen habe ich sie entdeckt.

Manni unser Salmonidenwart

war so freundlich

ein kleines Meerneunauge

für mich

zu fangen.

Nach dem

Fototermin wurde es natürlich

sofort zurückgesetzt.

Leider erst im November
hat Kalle diese Bilder rausgerückt.

Entstanden sind sie im Juni 2004.



2005

Es geht wieder los!

Das erste Meerneunauge wurde gesichtet!

Nicht an der Este, sondern an der Seeve!

Danke an Thorsten Menk für die Bilder!

Hier im elbseitigen Seevesiel -

hat Thorsten Menk das Meerneunauge gesichtet.



Aber auch in Buxtehude sind wieder Meerneunaugen


Ein Prachtexemplar..

..von geschätzten 80 cm.

Deutlich ist hier..

..der Rückenwulst zu erkennen,

daß Erkennungsmerkmal..

..eines laichreifen Männchens.

Es ließ sich durch mich nicht stören,

erst als nur noch etwa 5 cm Wasser über ihm standen, nahm er einen Standortwechsel vor.



2006

Ein exotischer Fang
im Buxtehuder Hafen


Ein Meerneunauge!


Natürlich sofort wieder zurückgestzt.

Und weg ist es!

Wer sich wohl mehr erschrocken hat?




Auch im Jahr 2007 laichen wieder Meerneunaugen in Buxtehude

Einen Augenblick Geduld, es werden ein "paar" Bilder geladen!

Meerneunaugen beim Schwimmen zu beobachten ist schon selten...

...Ein Prachtexemplar ...

...um es dabei zu fotografieren...

...braucht man Glück...

...und eine gehörige Portion Geduld.

Hier sind sie dabei..

in Liebe vereint.





Alle Jahre wieder - Neunaugenmonitoring

 Wie jedes Jahr werden wir Angler auch dieses Jahr gebeten, an der Erfassung von anadromen Neunaugen, dem Neunaugenmonitoring des Niedersächsischen Landesamtes für Ökologie, Dezernat Binnenfischerei, mitzuwirken. Im letzten Jahr wurden in der Este vor allem Meerneunaugen gesichtet. Da in einigen anderen Nachbarbächen Flussneunaugen beobachtet wurden, ist es sehr interessant, ob auch in der Este in diesem Jahr Flussneunaugen nachgewiesen werden können.
Auch Meldungen von anderen Gewässern in Niedersachsen sind von großem Interesse.
Die Sichtungen sollten wieder an Herrn Lutz Meyer gemeldet werden. Er hat seine Dienststelle gewechselt und ist jetzt zu erreichen unter folgender Adresse:

Sichtungen können auch gemeldet werden an den
oder auch an mich

Hier noch einige Hinweise und Tipps:
Neunaugen kann man am einfachsten beim Laichen auf steinigem Untergrund, zum Beispiel unterhalb des Zwingerwehrs in Buxtehude, beobachten. Dort bauen sie zunächst mit ihrem Saugmaul eine Laichgrube, dann heften sie sich zum Laichen an einen Stein. Das Laichgeschäft erfolgt meistens bei hellem Sonnenschein. Es lohnt sich also, auch zu einer Zeit, zu der man gewöhnlich sehr wenig fängt, einmal einen Blick in das Gewässer zu werfen. Gelegentlich beobachten Angler beim Fischen vorbeiziehende Neunaugen, auch solche Meldungen sind erwünscht.
Laichende Neunaugen flüchten nicht, wenn sich ihnen ein Mensch nähert. Da sie eine streng geschützte Art sind, sollte man sie allerdings nicht beim Laichgeschäft stören.
Die Angst, von einem Neunauge "gebissen" zu werden, ist unbegründet, das Saugmaul ist so weit zurückgebildet, dass sie niemandem etwas zuleide tun können. Somit ist auch die Befürchtung, dass diese Neunaugen im Süßwasser Fische anfallen, gegenstandslos. Neunaugen sterben nach dem Laichgeschäft, so ist es kein Zeichen von einer Gewässerverschmutzung oder einer Fischkrankheit, wenn mehrere tote Neunaugen gefunden werden.
Meerneunaugen können bis zu einem Meter lang werden. Sie sind braun-gelb marmoriert. Die Hauptlaichzeit ist meistens von Mitte Juni bis Mitte Juli.
Mit einer Länge bis zu 40 cm sind Flussneunaugen wesentlich kleiner, sie sind etwa "aaldick" und von heller, eher silbriger Färbung. Sie laichen etwas früher im Jahr, meistens trifft man sie schon im Zeitraum April bis Anfang Mai an den Laichplätzen an.
Noch kleiner ist das Bachneunauge, das bis zu 15 cm lang wird. Diese Art ist hinreichend gut erforscht. Für den Naturschutzbeauftragten der Angler und Naturschutzgemeinschaft Nord-Niedersachsen sind jedoch auch Meldungen über laichende Bachneunaugen interessant.
Die Mitarbeit an diesem Programm ist im Interesse der Anglerfischer. Sie festigen so ihre Position als wichtiger Partner für die Fischereiverwaltung des Landes Niedersachsen, für die Forschung und den Fischartenschutz. Darüber hinaus erhalten sie natürlich auch interessante Informationen über ihr Gewässer. Schon aus diesen Gründen bittet die Angler- und Naturschutzgemeinschaft um tatkräftige Unterstützung.


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