Februar 2006

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Regentage 




Was fürchtest Du den Tod, Väterchen? Es hat ja noch keiner erlebt, daß er gestorben ist.
russisches Sprichwort



Mir reicht´s mit Eis und Schnee


Frühling soll es werden





Wir haben uns mal wieder getroffen

Fliegenfischerstammtisch




Ich habe eine neue Fliegenbindeanleitung.

Die Mickey Finn Tube !


Schau sie Dir mal an!






Aus vom 06.02.2006


Die Kanuverordnung im Wortlaut




Aus

vom 15.02.2006

Die ewige Angst vor dem Wasser

44 Jahre nach der großen Überschwemmung in Buxtehude sorgt dir verschlammte Este für Furcht -Arbeitskreis gegründet

Von Katja Knappe

Buxtehude. In genau zwei Tagen, am 17. Februar, jährt sich der Beginn der großen Sturmflut-Überschwemmung in Buxtehude im Jahr 1962. Nach Deicherhöhungen und Jahrzehnten erfolgreichen Deichschutzes, ist 44 Jahre später die Furcht vor Überschwemmungen jedoch wieder stark gewachsen. Mit der Elbvertiefung steige das Hochwasserrisiko hinter den Deichen, fürchten Kritiker. Die Buxtehuder CDU hat jetzt einen parteiunabhängigen Arbeitskreis für Hochwasserschutz und Hafen-Entwicklung gegründet.
Ein Blick in die Vergangenheit, es ist die Nacht zum 17. Februar 1962. Orkanartiger Sturm fegt übers Land, beruhigt sich vor Mitternacht. In der Nähe der Borsteler Mühle bricht der Deich. Polizei und Feuerwehr, Krankenwagen und Bundeswehr-Fahrzeugkolonnen rollen durch Buxtehude. Die ersten Evakuierten aus der Marsch kommen nach Buxtehude, die Fernsprechleitungen sind unterbrochen, keine Verbindung mehr möglich nach Jork, Cranz, Rübke, und Hamburg. Das Land rechts der Este wird zur Wasserwüste. Trotz herangeschleppter Strohballen schwappen die Fluten in die Stadt Buxtehude, überschwemmen ein Drittel der Stadt. Immer mehr Evakuierte treffen ein und müssen versorgt werden. Das Gebiet um die Harburger Straße wird teils mit dem Schlauchboot versorgt, morgens gibt's Milch, mittags warme Kost. Die Versorgungsgüter werden teils von Pkw auf Schlauchboote umgeladen. Erst eine Woche nach der Sturmflut beginnt sich das Leben in der Has- und Igel-Stadt wieder zu normalisieren.
Mit der Elbvertiefung grabe Hamburg den Buxtehudern das Wasser ab, dadurch werde die Este unschiffbar und das Hochwasserrisiko hinter den Deichen steige, fürchten Kritiker seit langem. Allen voran der rührige Erfinder und ehemalige' Schiffsmaschinenbau- Betriebsingenieur Peter Timmermann aus Buxtehude, der seit Jahren daran arbeitet, diese Thesen zu den Folgen der Elbvertiefung zu beweisen.
Timmermann hält als Schutz vor Hochwasser vor allem eine Renaturierung der Obereste und des Oberlandes für nötig. Des Weiteren Sandfänge, ein Wehr im Esteverlauf bei Ottensen oder in Höhe Nindorf/Daensen sowie eine Schleuse mit Schöpfwerk, Siel und Fischtreppe am Inneren Sturmflutsperrwerk der Este.
Ohne eine Este-Veränderung sei das gesamte Alte Land, seien Horneburg und Buxtehude hochwassergefährdet. „Wir können die Deiche (Estedeiche) nicht mehr erhöhen", sagt Timmermann, führt technische Gründe an. Die Estedeiche seien außerdem „feucht und marode", entsprächen nicht dem jüngsten Stand der Technik". „Die Alternative zur Deicherhöhung ist, die Este wieder dorthin zu bringen, wo sie vor 50 Jahren mal war." Für Buxtehude sei dies die einzige Möglichkeit. Also Renaturieren und Ausbaggern auf 1,50 Meter auf der gesamten Flusslänge.
Im Jahr 2003 wurde der Hochwasserschutz in Buxtehude zur Chefsache. Bürgermeister Jürgen Badur forderte das Hamburger Wasser- und Schifffahrtsamt auf, Este und Buxtehuder Hafen vom Schlick zu befreien, weil der Schlamm nach Auffassung der Stadt den Hochwasserschutz gefährde. Das andauernde Hickhack um die Frage, ob sich's hier um Hochwasserschutz handelt oder nicht, entscheidet letztlich darüber, ob gezahlt wird und wer das Ganze bezahlen soll. Denn wenn es sich um Hochwasserschutz handelt, ist Niedersachsen in der Pflicht.
Es kamen keine Bagger.
Lediglich im Bereich des so genannten Stemmtores wurde vor zwei Jahren Schlick aus der Este rausgeholt. Stadt und Stadtwerke griffen in die Kasse. Immerhin. Das Tor schließt wieder, so dass das Fleth bei Platzregen das Regenwasser aus der Buxtehuder Altstadt als Rückhaltebecken aufnehmen kann. Dann wurde das Wehr im Westfleth nach Konstruktionsvorstellungen Timmermanns neu errichtet. Es soll den Grundwasserspiegel im Innenstadtbereich niedrig halten und ein weiteres Abrotten der Pfähle stoppen, auf denen die Häuser stehen.
Ansonsten gibt's zwar noch keine Hochwasserschutzmaßnahmen, immerhin aber Papier. Gutachten. Eins von der Uni Hannover zur „Berechnung von Hochwasserereignissen in der Este zwischen Buxtehude und Mündung" von Ende 2004. Noch in diesem Frühling werde die Uni Hannover für den Deichverband der II. Meile Altes Land vermutlich ein weiteres Gutachten zu den Este-Wasserständen beginnen, berichtete Heinrich Pudimat, Leiter des Niedersächsichen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in Stade.
Vor wenigen Wochen nun, im Januar, hat die Buxtehuder CDU einen Arbeitskreis Hafen/Este gegründet. Hier sollen - ausdrücklich partei-buch-unhabhängig - Fachleute an einen Tisch kommen und sich mit Sachverstand für Hochwasserschutz und Hafen-Entwicklung der Estestadt einsetzen. Auch Altstadtverein und Stadtmarketing sollen mit ins Boot.

Baggern mit EU-Geld?

Neuer Arbeitskreis hofft auf Fördermittel für den Buxtehuder Hochwasserschutz

Buxtehudes CDU-Chef Detlef Schlenkermann hofft, in diesem Arbeitskreis im Idealfall die Belebung des Hafens mit dem Hochwasserschutz zu verbinden. Der Hochwasserschutz müsse endlich angepackt werden. 2002 seien die Buxtehuder gerade noch einmal davongekommen, weiß Schlenkermann. Er gibt sich inzwischen optimistisch, was die Finanzierung des Hochwasserschutzes anbelangt, hofft auf Geld.
Das könnte vom Bund, vom Land oder auch aus einem ganz anderen Topf, aus dem der Europäischen Union kommen. So sind Anfang 2004 auch die hinter den Sperrwerken liegenden Deiche per Gesetz zu Schutzdeichen erklärt und damit aufgewertet worden. Daher können bestimmte Maßnahmen aus Küstenschutzmitteln gefördert werden.
Dieses Geld kommt zu rund 70 Prozent aus Bundesmitteln und zu 30 Prozent aus Landesmitteln. Stades NLWKN-Leiter Pudimat relativiert allerdings die Hoffnung auf Küstenschutz-Geld: Niedersachsen stelle dafür jährlich 45 Millionen zur Verfügung, dagegen lägen Anträge in doppelter Höhe vor.
Große Hoffnungen setzt der junge Arbeitskreis auf EU-Millionen. Mit denen liebäugeln momentan etliche Kommunalpolitiker im Süden Hamburgs, konkret ist allerdings noch gar nichts. Nach den Verhandlungen zur EU-Haushaltsplanung geht die Landesregierung nämlich davon aus, dass das südliche Hamburger Umland ab 2007 europäische Fördermittel bekommen wird.
Statistiker der EU haben ausgerechnet, dass der Altbezirk Lüneburg, also auch der Kreis Stade, womöglich eine so genannte „Konvergenzförderung" für sich beanspruchen kann. Ausschlaggebend sind bestimmte schlechte Wirtschaftsdaten. Um wie viele Millionen es sich handelt, ist aber noch unklar. Außerdem muss erst noch das EU-Parlament zustimmen.
Buxtehudes CDU-Chef Schlenkermann drückt jedenfalls schon mal vorsichtig aufs Gaspedal: Der Este-Hafen-Arbeitskreis soll schnell erste Ergebnisse vorweisen, damit Buxtehude möglichst frühzeitig Förderanträge für den Hochwasserschutz stellen kann. Die EU fördert mit den Konvergenzmitteln hauptsächlich Infrastrukturprojekte. Die Brüssel-Gelder fließen aber nur, wenn sich Cofi-nanzierer finden. Die EU zahlt 75 Prozent, der Rest muss aus anderen Töpfen bezahlt werden.
Der neue Arbeitskreis „Hafen/Este" trifft sich am Donnerstag, 23. Februar, 9.30 Uhr, im Buxtehuder Rathaus und stellt sich vor. Das Treffen ist öffentlich.



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