November 2004

Die Temperaturen gemessen um 12:00 Uhr
 
 
Durchschnitt  8°C 
Hoechsttemperatur  13°C 
Tiefsttemperatur  3°C 
Regentage  4  




In großen Wassern fängt man große Fische




Herbstliche Farben am Wasser


Aus _vom 04.11.2004
Prägen das Landschaftsbild und sind wichtige Gehölze an Ufern: Erlen im Tal der Schwinge. Foto: Schmidt
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Prägen das Landschaftsbild und sind wichtige Gehölze an Ufern: Erlen im Tal der Schwinge. Foto: Schmidt
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Pilz bedroht den Baum der Bäche


Erlensterben schon an der südlichen Kreisgrenze

Kreis Stade / Zeven (ccs).Sie bereichern das Landschaftsbild der Geest, sind wichtig für den Uferschutz und sorgen für ein gutes Klima im Gewässer: Schwarzerlen in den Flusstälern von Este und Aue, Schwinge und Oste. Doch jetzt ist ein seit 1995 in Deutschland beobachtetes Erlensterben auch am Südrand des Landkreises Stade aufgetreten. Eine für Naturschutz und Wasserwirtschaft beunruhigende Nachricht.

Wilhelm Meyer, Diplom-Ingenieur und Geschäftsführer des Unterhaltungsverbandes Obere Oste mit Sitz in Zeven, alarmiert seit Wochen Verbandskollegen, Wasserbehörden und Grundeigentümer im nördlichen Niedersachsen: An der Oste mit ihren vielen Nebenbächen im Raum Bremervörde, Zeven und Sittensen schlägt Phytophthora zu: Ein Pilz, dessen Sporen, über das Wasser verbreitet, durch die Wurzel in Schwarzerlen eindringen und deren Adern verstopft. Die Folge: „Teerflecken mit Schleimfluss am Stamm“ wie die Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft in einem Phytophthora-Steckbrief schreibt. Hinzu kommen rot- bis schwarzbraune Verfärbungen unter der Borke und großflächig absterbende Rindenpartien. Wurzelhalsfäule nennen Pflanzenpathologen dieses Krankheitsbild. „Dort, wo an der Oste regelmäßig Hochwasser auftreten, beobachten wird das Erlensterben seit etwa anderthalb Jahren“, berichtet Meyer. An 40 Prozent der vom UHV Oberer Oste betreuten Gewässer sind befallene Erlen entdeckt worden. Im Kreis Stade ist die Wurzelhalsfäule noch nicht aufgefallen, wie Helmut Bergmann vom Naturschutzamt erklärt. Eine Epidemie hätte jedoch dramatische Folgen fürchtet der Stader Fachmann: „Die Schwarzerle ist der wichtigste Baum an Flüssen und Bächen der Geest“. Der Landkreis Stade selbst hat bei Renaturierungsprojekten - etwa am Deinster Mühlenbach – Erlen eigens angesiedelt. Landwirte und andere Grundbesitzer sollten verstärkt auf den Befall mit dem Phytophthora-Pilz achten. Infizierte Erlen, so empfiehlt UHV-Geschäftsführer Meyer, sollten „auf den Stock gesetzt“, zusammenbrechende Exemplare vom Ufer entfernt und das infizierte Pflanzenmaterial verbrannt werden.



Fisch des Jahres 2005



Die Bachforelle




High Tech an der Goldbeck
Wir haben den Bach vermessen.
Mehr dazu



Aus _vom 13.11.2004

Wasser der Este nicht mehr vom Klärwerk belastet

Buxtehude: Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft und Küstenschutz (NLWK) legt Untersuchung vor

Buxtehude/Stade (bv).Die Stilllegung des Buxtehuder Klärwerks hat sich positiv auf die Wasserqualität der Este ausgewirkt. Zu diesem Schluss kommt der Laborleiter des Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasserwirtschaft und Küstenschutz (NLWK) in Stade, Ulrich Wiegel.

Dass das Abwasser jetzt über eine Druckrohleitung ins Hamburger Klärwerk Köhlbrandhöft gepumpt wird und die (geklärten) Abwässer nicht mehr direkt in die Este eingeleitet werden, sei an den Untersuchungsergebnissen „sehr deutlich“ zu erkennen. Seit Ende der 70er Jahre nimmt das Labor aus Stade einmal im Monat an der Brücke in Hove mehrere Proben aus der Este. Wiegel: „Früher lag der Ammonium-Gehalt in der Regel bei zwei Milligramm pro Liter, nur in den Sommermonaten nahmen die Konzentrationen deutlich ab.“ Nach der Abschaltung des Klärwerks sei der Gehalt an Ammonium im Este-Wasser auf unter 0,3 Milligramm pro Liter gesunken. Das entspreche der Güteklasse II. Die Reduzierung des Ammoniums wirkt sich besonders auf den Sauerstoffhaushalt der Este und auch der Elbe aus, denn für den biologischen Abbau des Ammoniums wird die fünffache Menge an Sauerstoff benötigt. Auch bei Nitrat und Phosphor sei ein Rückgang der Konzentrationen zu verzeichnen. Im Klartext: Lebewesen wie Fischen geht's in der Este besser.
Gleichwohl müsse die Wasserqualität verbessert werden. „Wie überall bereiten die diffusen Einleitungen den Wasserwirtschaftlern große Sorgen. Gespräche mit der Landwirtschaft über Reduzierung von Nitrateinträgen ins Grundwasser und in Gewässer laufen, Maßnahmen wurden gestartet“, sagt Geschäftsbereichsleiter Uwe Strüfing. Es werde aber noch Jahre dauern, bis eine wesentliche Verbesserung der Wasserqualität in den Vorflutern eintrete, also die Einträge durch Düngung und Pflanzenschutz deutlich minimiert worden sind.




Aus vom 17.11.2004

Letzte Chance für Baggerung?

Stadtwerke wollen Kostenteilung: Buxtehuder Hafen sonst nur noch Rinnsal

hr. BUXTEHUDE. Von der berühmten "Handbreit Wasser unter dem Kiel" kann im Buxtehuder "Hafen" höchstens bei Flut noch die Rede sein. 1985 wurde der Hafen zuletzt ausgebaggert - in einer gemeinsamen Aktion des zuständigen Wasser- und Schiffahrtsamtes und der Stadt Buxtehude. Seither hat sich wieder massenhaft Sand abgelagert, den die Este von ihrem Oberlauf mitgeschwemmt hat.
Den Vorwurf, die Stadt Buxtehude interessiere "maritimer Tourismus" nicht und schaue der Entwicklung deshalb untätig zu, den Gerhard Siemens erhebt, kann Eckhard Dittmer, stellvertretender Leiter der Stadtwerke, schon nicht mehr hören. Ein extrem günstiges Angebot für die Ausbaggerung des Hafens, das Siemens als ehemaliger Betreiber einer Reederei eingeholt hat, zweifelt Dittmer entschieden an: Für knapp 15.000 Euro lasse sich das nicht machen. Deshalb wundert es ihn auch nicht, daß seine Aufforderung, zusammen mit der Firma, bei der Siemens das Angebot eingeholt hat, einen Ortstermin zu machen, bisher unbeantwortet blieb.
Dittmer hat selbst ein neues Angebot eingeholt, das sich für einen Saugbagger-Einsatz auf etwa 100.000 Euro beläuft. Auf dieser Basis will er noch einen Versuch starten, das Wasser- und Schiffahrtsamt zu einer gemeinsamen Aktion - wie 1985 - zu bewegen. Dabei ist das aktuelle Angebot kaum teurer als die Baggerung von 20 Jahren. Damals überwies Buxtehude anteilig 95.000 D-Mark für die Hälfte der Gesamtkosten.
Wenn das Wasser- und Schiffahrtsamt wieder - wegen notorischem Geldmangel - abwinkt, will Dittmer die Frage "in die Politik tragen", die dann entscheiden müsse ob und was mit dem Buxtehuder Hafen passieren soll. Immerhin spielt die Entwicklung der Buxtehuder "Wasserseite" auch im Stadtmarketing-Prozeß eine Rolle: Wasserwege und Hafen sollen besser genutzt werden, das maritime Image der Estestadt in Verbindung mit touristischen Angeboten aufgewertet werden. Auch die Pläne für eine "Hafen-City" dürften rund um eine zum schmalen Rinnsal verkümmernde Este deutlich unattraktiver werden.
Für Fritz Viol, den stellvertretenden Leiter der Stader Außenstelle des Wasser- und Schiffahrtsamtes, die auch für die Este zuständig ist, macht eine Ausbaggerung des Buxtehuder Hafenbereichs nur Sinn, wenn man sie regelmäßig wiederholt: "Wenn es angefangen wird, müßte es alle zwei Jahre gemacht werden." Viol: "Passieren muß da was, sonst kann man da bald zu Fuß rübergehen." Aus seiner Sicht ist die vorherrschende Ruhe im Buxtehuder Hafen mit dafür verantwortlich, daß "das Wasser steht". Die kleinen Schrauben der Sportboote brächten nicht genug Bewegung ins Wasser, um die Ablagerungen aufzuwirbeln und abzutragen.
Das könnte sich vielleicht ändern, wenn eine Vision des Stadtwerke-Kritikers Gerhard Siemens in Erfüllung geht: Hamburger Barkassenbetriebe, so der ehemalige Kapitän der "Forelle", würden gerne in der Sommersaison mit Touristen nach Buxtehude tuckern: Als Alternative zu den Hafenrundfahrten, die zunehmend von verglasten Komfort-Schiffen dominiert würden. Das sei aber nicht möglich, solange sich die Zustände im Buxtehuder Hafen nicht ändern. Seine eigene maritime Unternehmung habe er auch deshalb aufgeben müssen weil die Schiffe dort nicht einmal mehr wenden konnten.
Auch Buxtehuder Wassersportler können nur neidisch nach Stade schauen, wenn sie die Schwingestadt nicht selber als Ausflugsziel für sich entdeckt haben: Nach der Ausbaggerung der Schwinge tummelten sich in diesem Sommer im Stader Hafen regelmäßig eine Segel- und Motorboot-Armada, die fast das gesamte Hafenbecken füllt. Buxtehude könnte - in Verbindung mit dem Alten Land, durch das sich die Este schlängelt - ein nicht minder attraktives Ziel für maritime Gäste sein.
Mit dem Hinweis auf die Bedeutung der Schwinge für die Berufsschiffahrt - neuerdings auch als Ausgangspunkt von Flußkreuzfahrten - hat es Stade übrigens geschafft, beim geplanten Autobahnbau eine Untertunnelung des Flusses zu erreichen. In Buxtehude droht dagegen eine flache Brücke als "Riegel" über der Este.



Mehr vom diesjährigen E-Fischen






Leider erst jetzt hat Kalle mir diese Bilder überlassen!


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