Oktober 98

Die Temperaturen gemessen um 12:00 Uhr
 
Durchschnitt  9,7°C 
Hoechstemperatur  16°C 
Tiefsttemperatur  6°C 
Regentage  15 

Die Saison ist für dieses Jahr vorbei, denn wie schon mal irgendwo gesagt, haben bei uns alle Forellenartigen  ab dem15.10. Schonzeit, und die Äsche wird weiterhin geschont.Weichen wir also an andere Gewässer aus, und versuchen es mit anderen Fischen.

Die Gegend um Buxtehude ist reich an befischbaren Gewässern, und es ist mittlerweile auch nicht mehr so, das die Polizei ankommt und den Fliegenfischer einfängt (der muß doch eine Macke haben, peitscht das arme Vieh auf den Weiden).

Hecht, Barsch und Zander sind durchaus mit der Fliege zu fangen, aber auch Aland, Brassen und die Laube sollte man nicht vergessen. Gerade die Laube, zwar nicht gerade der größte Fisch, bietet eine hervorragende Möglichkeit mit der Trocknen zu fischen,   "nur Forellenangler" werden sich wundern, wie flink diese kleinen Kerle sind.

Ich hatte das Glück in diesem Jahr in einem unserer Moorgräben, die natürlich alle irgendwie mit der Este in Verbindung stehen, auf eine Schule von Rapfen zu stoßen. Der beste war mit 64 cm schon ein Prachtexemplar. Natürlich mit der Fliege gefangen.
 
  © Erwin Staub
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Buxtehuder Tageblatt   31.10.1998

Diese Muschel bringt den Stein ins Rollen

Der Wassergütestelle Elbe dient sie zur Schadstoffüberwachung, aber sie kann auch ganze Kraftwerke stillegen, und wenn sich mehrere Artgenossen zusammentun, können sie einen Stein ins Rollen bringen.

Die Rede ist von Dreissena polymorpha, der Dreikant oder Wandermuschel.Anfang des 19. Jahrhunderts trat Dreissena ihren Vormarsch durch Europa an: Ursprünglich im Kaspischen und Schwarzen Meer beheimatet war sie 1824 zum ersten Mal in der Rheinmündung, zehn Jahre später in der Elbe zu finden. Der Mensch war daran gleichwohl nicht unbeteiligt: Mit Schiffen und Lastkähnen ließ sich die Muschel in die Flüsse kutschieren.Dabei halfen Dreissena ihre Haftfäden, wie sie Strandbesucher auch von der verwandten Miesmuschel kennen und ihre Fähigkeit, in Salz und Süßwasser zu überleben.Außerdem breitet sich die Wandermuschel noch auf eine andere, zumindest fürs Süßwasser ungewöhnliche Weise aus: Aus ihren Eiern schlüpfen winzige freischwimmende Segellarven, die acht Tage lang mit der Strömung verdriftet werden, bevor sie sich festsetzen.Eine unangenehme Geschichte für Industriebetriebe und Kraftwerke, die dem Fluß Kühlwasser entnehmen. Wird die Wandermuschel nicht bekämpft, verstopft sie nach kurzer Zeit die Rohre.

Seit fünf Jahren ist das ein echtes Probleman der Elbe, sagt Professor Heinrich Reincke von der Wassergütestelle.Viele Unternehmen setzen das Gift Natriumhypochlorat zur Muschel Bekämpfung ein, das auch für Fische schädlich ist. Dabei, so Reincke, gebe es mit Wasserstoffperoxid längst eine unschädliche Alternative im Kampf gegen die Rohrverstopfer.Als Biologen die Dreikantmuschel im Aquarium beobachteten, machten sie übrigens eine kuriose Entdeckung: Obwohl die Tiere mit ihren Haftfäden an einem Stein festklebten, konnten sich gemeinsam von der Stelle bewegen. Synchron klappte das Muschel-Team die Schalen zu: Der Rückstoß reicht aus, um den Stein ins Rollen zu bringen.
 



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