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Erneute Notreparatur des Fischpasses am Altkloster Mühlenteich.



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vom 18.05.2017


Das wäre zu schön um wahr zu sein!

Freie Bahn für Fische am Granini-Wehr in Buxtehude

Von Björn Vasel

BUXTEHUDE. Freude – bei Karl-Hans Bahns von der Angler- und Naturschutzgemeinschaft Nord-Niedersachsen. Die Stadt wird die Stauanlage an der Este in Altkloster übernehmen und prüfen, wie die Durchlässigkeit für Fische & Co. verbessert werden kann.

Die Fischtreppe von 1990 ist hinüber, kaum ein Fisch schafft es noch in den Oberlauf der Este. Insbesondere für Weißfischarten, Aale, Bachforellen und Meeresneunaugen ist das Granini-Wehr in der Regel die Endstation. Und wer das Stauwehr nach langem Kampf überwindet, verliert viel Energie oder verletzt sich. Nicht wenige sterben später beim Kampf um den besten Laichplatz. Die Folge: geringere Artenvielfalt, weniger Fische. Lediglich Super-Schwimmer wie Meeresforellen und Lachse schafften es noch.

Die Fischtreppe ist kaputt: Lediglich schnelle Schwimmer wie Forellen schaffen es am Granini-Wehr in Altkloster noch in den Oberlauf der Este.

Das allerdings wollen Politik und Verwaltung nicht länger hinnehmen, sie wollen ‚freie Fahrt‘ für Wanderfische in der Este und die aquatische Durchlässigkeit verbessern. Für die Grünen stellte Guido Seemann einen Antrag. Eckhard Dittmer von der Stadtentwässerung Buxtehude (SEB) hatte bereits vor der Sitzung des Betriebsausschusses am Mittwoch alle offenen Fragen geklärt, so dass die Politik fraktionsübergreifend ihr Okay geben konnte. Dafür gab es Lob von Heinrich Bröhan (CDU), Horst Subei (SPD) und Seemann (Grüne).

Das Dach der Stau- und Wehranlage an der Moisburger Straße ist notdürftig mit einer Plane abgedeckt. Die Stadt will es jetzt sanieren. Und auch die Technik zur Wasserstandsregelung ist abgängig.

Was ist geplant? Die Stadt wird das Staurecht von der insolventen HGV Hanseatische Grundbesitz- und Vermögensverwaltungsgesellschaft übernehmen: Gegenwärtig läuft ein förmliches Verfahren zur Stauniederlegung – initiiert vom Landkreis. Die HGV hatte das Gelände im Jahr 1999 gekauft und 130 Wohnungen gebaut. Die HGV war verpflichtet, die Stau- und Wehranlage von 1956 zu betreuen und zu unterhalten. Die steht auf städtischem Grund und Boden, gehört der Stadt und ist stark sanierungsbedürftig. Damit das Gebäude nicht vergammelt, bewilligte die Politik rund 20 000 Euro für eine „umgehende Dachsanierung“. Weil die Stauanlage für den Hochwasserschutz unverzichtbar ist, muss die Technik mittelfristig grundsaniert werden.

Das wird circa 100 000 Euro kosten. Weitere Kosten, für eine Heizung und eine Sanitäranlage, kämen auf die Stadt zu, sollte der Raum genutzt werden – beispielsweise durch einen Verein. Das Gebäude soll als ein Relikt der Buxtehuder Industriegeschichte erhalten werden, bis 1996 lief das Wasserkraftwerk. Hier standen ab dem 12. Jahrhundert die Kornmühlen des Alten Klosters, später eine Papiermühle (Winter’sche Papierfabrik). Damit nicht genug.

Die Stadt wird eine Machbarkeitsstudie in Auftrag geben – für die aquatische Durchgängigkeit. Geprüft werden sollen der Ersatz der Denil-Fischtreppe und der Umbau der dritten Kammer (hier stand die Turbine) zu einer Sohlgleite, einer Wildwasserautobahn für Fische. Diese Studie wird 12 000 Euro kosten und ist laut Dittmer möglicherweise förderfähig. Angler- und Naturschutzgemeinschaft und Scheeben Wind favorisieren eine Sohlgleite. Die Angler reparieren die Fischtreppe seit Jahren ehrenamtlich – und notdürftig. Sie war 1990 für rund 45 000 Euro gebaut worden, doch die Eichen-Konstruktion löst sich auf. Der neue Fischaufstieg würde laut SEB mit bis zu 90 Prozent aus dem Fördertopf zum Fließgewässerprogramm zur Umsetzung des Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) finanziert – sowohl als Übergangs- als auch als Dauerlösung, so Dittmer.

Bevor der Auftrag rausgeht, soll Dittmer im Gespräch mit der Planfeststellungsbehörde klären, ob auch eine große Lösung, als Öko-Ausgleich für den Bau der Mini-Deich, vorgezogen werden könnte. Die Umgehung würde um das Wohngebiet, östlich am Lidl-Markt vorbeiführen und bei BMW-Stadac in den Mühlenteich münden. Im grabenähnlichen, etwa zwei Meter breiten Fischaufstieg in Form einer Sohlgleite könnten Fische, Rundmäuler und weitere Wasserlebewesen leichter flussaufwärts wandern; das Wildwasser wäre ein Laichgewässer. Die große Wildwasserautobahn würde circa 385 000 Euro kosten.



Ich habe mir gestattet den Namen richtig zu stellen:
Kalle heißt Karl-Hans und nicht Karl-Heinz.



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