Durchschnitt | 8,7 °C |
Hoechsttemperatur | 20 °C |
Tiefsttemperatur | 2 °C |
Regen- Schneetage | 4 |
hoffentlich. |
Sie sind wieder da und |
hoffentlich war das erfolgreich!! |
will ich euch wenigstens einen Angler zeigen. |
Obwohl Manni behauptet, er angle nicht |
sondern teste nur seine Fliegen. |
BUXTEHUDE. Die Stadt Buxtehude wird das sanierungsbedürftige Granini-Wehr in Altkloster übernehmen müssen – wohl oder übel.
Hintergrund: Die HGV Hanseatische Grundbesitz- und Vermögensverwaltungsgesellschaft ist insolvent. Sie hatte das Granini-Gelände im Jahr 1999 gekauft und 2014/2015 etwa 130 Wohnungen gebaut. Ihr gehörte das alte Wehr, noch bis 1996 war das Wasserkraftwerk in Betrieb. Der Landkreis Stade hat ein förmliches Verfahren zur Stauniederlegung wieder in Gang gesetzt.
Und an diesem Punkt kommt die Stadt Buxtehude ins Spiel. Der Insolvenzverwalter habe kein Interesse an dem Wehr. Bereits weit vor der Insolvenz hatte der Landkreis Stade im September 2004 das Staurecht wiederrufen, das Verfahren war zeitweilig ausgesetzt worden. Die HGV war allerdings als ehemaliger Rechtsinhaber verpflichtet, die Stau- und Wehr-Anlage zu betreuen. Der Landkreis Stade hat der Stadt Buxtehude am 23. Januar 2017 mitgeteilt, dass das förmliche Verfahren zur Stauniederlegung weiter betrieben wird, erklärte Eckhard Dittmer von der Stadtentwässerung Buxtehude am Mittwochabend im Betriebsausschuss. Damit verbunden wäre eine „Außerbetriebnahme“ des Regelungsbauwerks.
Das allerdings will die Stadt verhindern, schließlich reguliert das Bauwerk den Wasserstand der Este – und ist ein Baustein des Hochwasserschutzes. Ursprünglich hatte die Stadt die Übernahme des Gebäudes an zwei Bedingungen geknüpft: Es muss vom Voreigentümer HGV „auf den technischen Stand gebracht werden“. Außerdem müssten die Behörden es Buxtehude schriftlich geben, dass die Übernahme des Wehres nicht zu einer Verpflichtung zur Unterhaltung der Fischtreppe führt. Diese ist marode – und abgängig. „Durch die Insolvenz ist kein Geld mehr zu erwarten“, betonte Dittmer. Er rechnet mit Kosten in Höhe von sicherlich „einigen 100 000 Euro. Das sollte es uns wert sein.“ In dem Verfahren will Buxtehude die Übernahme des Staurechts beantragen, denn nur so kann sie eigenverantwortlich den Wasserstand regulieren.
Außer der Stadt Buxtehude wird sich höchstwahrscheinlich kein anderer Interessent melden. Denn ein Wasserkraftwerk war zuletzt im Jahr 2013 auf Ablehnung gestoßen – bei Politik, beim Landkreis und bei dem Fischereikundlichen Dienst beim Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, weil eine „Wasserkraftanlage nicht mit dem Verschlechterungsverbot gemäß der EU-Wasserrahmenrichtlinie vereinbar“ wäre. Kurzum: Allein die Stadt wird sich für das Industriedenkmal interessieren.
Bevor die Politik ihr Okay gibt, will Dittmer noch einmal prüfen, ob die Stadt auch für die Unterhaltung der Fischtreppe zuständig wäre. Für diese fühlt sich seit Jahren keine Behörde (und auch nicht die Eigentümer des Wehres) verantwortlich. Dilemma: Eigentlich soll die aquatische Passierbarkeit von Flüssen verbessert werden, doch es gibt niemanden, der die Vorgaben der EU-Wasserrahmenrichtlinie vor Ort an der Este als Träger umsetzen muss.
Seit Jahren kümmern sich die Ehrenamtlichen von der Angler- und Naturschutzgemeinschaft Nord-Niedersachsen und von „Scheeben Wind“ um die Fischtreppe, reparieren sie immer wieder notdürftig. Sie war 1990 für 45 000 Euro gebaut worden, doch die Eichen-Konstruktion löst sich auf. Weißfischarten, Bachforellen und Meeresneunaugen schafften es kaum oder überhaupt nicht mehr. Eine neue Treppe an dieser Stelle, so Bahns, sei ohnehin nicht sinnvoll.
Er schlug der Politik am Mittwochabend nach der Sitzung vor, Förder- oder Ausgleichsmittel aus dem Niedersächsischen Fließgewässerprogramm oder von Hamburg einzuwerben, um die eigentlich als Öko-Ausgleich für den Mini-Deich-Bau geplante Wildwasserautobahn für Wanderfische früher zu realisieren. Denn die Treppe sei hinüber, dieses Jahr werden die Löcher noch geflickt.
Die Umgehung würde um das Wohngebiet, östlich am Lidl-Markt vorbei führen und bei BMW-Stadac in den Mühlenteich münden. Der grabenähnliche, etwa zwei Meter breite Fischaufstieg in Form einer Sohlgleite (Wildwasser) würde die aquatische Passierbarkeit der Este für Fische und andere Wasserlebewesen sichern und 385 000 Euro kosten. Laut Bahns könnten so alle Arten (Fische, Rundmäuler und weitere Wasserlebewesen) leichter flussaufwärts wandern; das Wildwasser wäre auch Laichgewässer. Er mahnt: Die Fische können nicht mehr auf den Bau der Mini-Deiche warten.
BUXTEHUDE. SPD-Ratsherr Horst Subei schlägt Alarm. Die Weidbek-Schleuse zwischen Buxtehude und Moorende ist wieder verstopft.
Das Außentief in der Este vor der Schleuse ist „total verschlickt“, klagte der Vorsteher des Wasser- und Bodenverbands Buxtehude-Rübke im Betriebsausschuss. Erst 2015 hatte der Verband das Tief freigespült. Über die Schleuse werden nicht nur die landwirtschaftlichen Flächen im Moor entwässert, sondern – über den Stadtgraben und den Harzmoorkanal – auch große Teil des Stadtgebietes. Die Ablagerungen verhindern, dass die hölzernen Flügel des Stemmtors sich bei ablaufendem Wasser komplett öffnen. Das behindert den Abfluss. Und das trifft auch die Aquafauna. Fische – in Kürze kommen die Brassen – können nicht mehr oder kaum noch von der Este in die Gräben im Moor gelangen. Schöpfwerke können sie nicht passieren. Ursache der Verschlickung sind die Vertiefung, fehlende Unterhaltungsbaggerung durch den Bund und Rückgang des Schiffsverkehrs. Früher wirbelten Schrauben der größeren Schiffe die Sedimente auf, mit ablaufendem Wasser wurden diese fortgespült. Subei forderte den Bund auf, auch das Außentief auszubaggern. Doch das Wasser- und Schifffahrtsamt in Hamburg fühlt sich nur für die Unterhaltung des eigentlichen Flusslaufes verantwortlich.