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Schön sieht sie aus die Goldbeck! |
Na ja, nicht überall! Solche Verklausungen behindern den Aufstieg unserer Wandersalmoniden, |
Hier sind die ersten Anzeichen einer Laichgrube zu sehen, |
auch hier waren schon Fische tätig. |
Foto und Bericht Björn Vasel |
CRANZ / BUXTEHUDE. Während die Außeneste bereits von der Hamburg Port Authority von Sand und Schlick befreit wird, müssen die Buxtehuder weiterhin auf die Ausbaggerung ihres Hafens hoffen.
Diese hatten der Bund und das Land Niedersachsen der Stadt Buxtehude als
Kompensation für die Rücknahme ihrer Klage gegen die A-26-Flachbrücke im Jahr
2013 zugesagt. Ursprünglich wollte das Wasser- und Schifffahrtsamt bereits im
Januar/Februar dieses Jahres die Bagger im Hafenbereich von der Kette lassen.
Doch das Bundesverkehrsministerium hat die Mittel noch immer nicht bewilligt.
Die Krux: Ohne eine Finanzierungszusage kann das WSA Hamburg die
Unterhaltungsmaßnahme nicht ausschreiben. Die Folge: Frühestens im Juni 2016
könnte der Hafen vom Sand befreit sein.
Immerhin: In der Außeneste ist
bereits eine Schute mit einem Bagger unterwegs – im Auftrag der Hamburg Port
Authority (HPA). „Wir stellen derzeit die für die Berufs- und die
Fahrgastschifffahrt nötigen Wassertiefen in der Außeneste her“, sagte
HPA-Sprecher Martin Boneß am Dienstag dem TAGEBLATT. Doch die für den Seehafen
und die Fahrrinne auf der Unterelbe verantwortliche Hamburg Port Authority hat
nicht nur die Schiffbarkeit der Este im Blick, es geht der Freien und Hansestadt
auch um die Sicherung zur Entwässerung der Binneneste und den Schutz des
Este-Sperrwerks in Neuenfelde vor Sedimenteintrag – sprich Hochwasserschutz.
Insgesamt baggert die HPA laut Boneß rund 150 000 Kubikmeter Sedimente aus der Außeneste, die bei Neßsand umgelagert werden. Die Arbeiten werden voraussichtlich „bis Mitte März“ andauern. Hadag-Fähren und Sietas-Schiffe waren in der Vergangenheit des Öfteren steckengeblieben. Wie mehrfach berichtet, leiden Elbe und Este unter einer permanenter Verstopfung – auch eine Folge der Elbvertiefungen, der Zuschüttung des Mühlenberger Loches für Airbus und der Begradigung der Obereste.
Die starke Sedimentation blieb nicht folgenlos, Ende 2011 war ein Torflügel des äußeren Sperrwerks auf eine Schlicklinse gefahren und aus den Angeln gehoben worden. Daraufhin musste Hamburg mehr als neun Millionen Euro in Sperrwerk und Klappbrücke stecken. Jetzt setzt HPA auf Spülstöße durch den Aufstau der Este. Während Hamburg an der Mündung seine Hausaufgaben macht, leidet der Hafen in Buxtehude weiter unter Verstopfung.
Information
Dass Hafen und Untereste unter Verstopfung leiden, hat zwei Hauptgründe: Pro Jahr transportiert die Este etwa 2000 bis 3000 Kubikmeter Sand flussabwärts, nicht alles blieb im mittlerweile geräumten Sandfang Mühlenteich in Altkloster liegen, sondern wurde bei Starkregen hinuntergespült. Flussbegradigungen ab den 1920er Jahren für die Landwirte sowie die fortschreitende Versiegelung für Straßen, Wohnen und Gewerbe sind ein weiterer Grund für die Versandung, verstärkt durch das große Gefälle von 38 Metern auf 40 Kilometern.
„Wir stehen in den Startlöchern“, betont der Leiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes in Hamburg, Detlef Wittmüß. In den WSA-Schubladen liege praktisch bereits die Ausschreibung für die Ausbaggerung des Hafens und der Este auf einer Länge von 600 Metern; um die Peildaten von 2015 zu aktualisieren, hat das Vermessungsschiff Mercator den Hafen am Freitag im Auftrag des Amtes noch einmal vermessen.
Die Krux: Ohne eine Zusage der Straßenbauverwaltung des Bundes kann die Wasser- und Schifffahrtverwaltung des Bundes nicht aussschreiben. Die Autobahnbauer hätten damals die Zusage gemacht, aus ihrem Etat müssten die Gelder fließen. Die WSA selbst hätte keine „Rechnungsbegründung“ für das Ausbaggern der Este, weil es keine Berufsschifffahrt mehr gibt. Und: Sollte die WSA auf eigene Rechnung baggern, könnte das Begehrlichkeiten von Wassersportlern an anderen Nebenflüssen wie Krückau & Co. wecken, so WSA-Leiter Wittmüß.
Das zuständige Bundesverkehrsministerium hat am Dienstag nicht sagen können, wann mit dem Bescheid zu rechnen ist. An der Zusage werde festgehalten. Laut Staatssekretär Enak Ferlemann (CDU) stelle die Finanzierung im Grundsatz kein Problem dar. Er will sich heute beim IHK-Empfang in Stade äußern. Eckhard Dittmer von der Stadtentwässerung in Buxtehude bedauert die erneute Verzögerung, im Herbst 2015 hatte der Bund gegenüber der Hansestadt noch einen Beginn im Januar/Februar signalisiert. Übrigens: Weil es sich hier um eine Unterhaltsungsbaggerung handelt, gibt es keine zeitlichen Probleme mit dem Naturschutz im FFH-Gebiet.
Kurzum: Im Winter wird nicht mehr gebaggert. Sollte das Geld noch im kommenden Monat bewilligt werden, würden Ausschreibung und Vergabe acht Wochen dauern. Für die Ausbaggerung rechnet das WSA mit einem Zeitbedarf von zwei bis drei Monaten. Täglich könnten aufgrund des Platzes und des Tidefensters lediglich 80 bis 100 Kubikmeter Sand mit Bagger und Schute aus dem Hafenbecken und Teilen der Este – auf einer Länge von 600 Metern unterhalb der Hafenbrücke – geholt werden. Frühestens im Juni 2016 wird der Hafen wieder ohne größere Beeinträchtigungen erreichbar sein. Eigentlich wollte Buxtehude im Sommer verstärkt Wassertouristen und Ausflugsbarkassen mit einem freien Hafen locken. Dieser Zeitplan ist in Gefahr.
Über die „Ausbauhöhen“ hatten sich Bund und Buxtehude bereits im Jahr 2013 geeinigt. Beim Mittleren Tidehochwasser sollen Segelschiffe, Motorboote und Barkassen drei bis 3,30 Meter Platz „unter dem Kiel“ haben, bei Niedrigwasser noch 0,80 Meter bis einen Meter. Das heißt: Die WSA wird die Este im Auftrag der Straßenbauer um mindestens einen Meter, zum Teil sogar mehr als 1,30 Meter tieferlegen. Die Versandung habe letztes Jahr zugenommen. Die WSA rechnet damit, dass 6000 bis 12 000 Kubikmeter herausgeholt werden.
Bagger werden das Baggergut auf Schuten verladen. Im WSA-Betriebshafen Buxtehude soll der Sand zwischen den Stadtvillen an der Estebrügger Straße ausbluten, dann wird das abgetrocknete Sediment per Lkw abgefahren. Dieses ist laut Analyse nahezu unbelastet – sprich Z1.
Das Land, obwohl am Paket für die Klagerücknahme beteiligt, sieht den
Schwarzen Peter beim Bund. Dieser könne sofort loslegen. „Baggerarbeiten hat das
Land nie zugesagt, sondern Mittel zur Stärkung des Tourismusstandortes und die
Anerkennung Hansestadt“, heißt es im Verkehrsministerium. 44 000 Euro gab es für
den Masterplan zur Entwicklung der Wassertouristischen
Infrastruktur.
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