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Mit Frost... |
...und Schnee. |
Der Schnee blieb sogar ein paar Stunden liegen. |
Er ist zurück, der Fischotter. Nach sieben Totfunden im Landkreis Stade ist
es Naturfotograf Hans-Joachim Schaffhäuser aus Fredenbeck gelungen, erstmals ein
lebendes Tier zu fotografieren. Die Nachtaufnahme im Schwingetal zwischen Stade
und Mulsum gelang mit Hilfe einer Fotofalle, die bei Bewegung automatisch
auslöst. „Die Kamera zeigt an, dass der Otter immer zwischen 21 Uhr und 21.30
Uhr unterwegs war“, erklärt Schaffhäuser. Die ersten Aufnahmen waren nicht
scharf, diesmal scheint das Tier quasi direkt in die Linse zu
schauen.
„Dass die Tiere nach Jahrzehnten in den Landkreis Stade
zurückgekehrt sind, ist ein Zeichen dafür, dass die Schutzbemühungen erfolgreich
waren“, erklärt Matthias Wehr, Artenschutzexperte im Naturschutzamt des
Landkreises Stade, auf TAGEBLATT-Nachfrage. Bei dem fotografierten Fischotter
handele es sich um ein kräftiges, erwachsenes Tier. Die streng geschützten
Wassermarder kehrten seit einigen Jahren an Elbe, Oste, Schwinge, Aue und
vermutlich auch an die Este im Landkreis Stade zurück. Bisher konnte das nur
durch Totfunde und vereinzelt durch Spuren wie Kot und Abdrücke belegt
werden.
Die Fischotter müssen neben dem ebenfalls gerade wiederkehrenden Wolf besonders Hunde und den Menschen fürchten. Vor allem im Straßenverkehr kommen immer wieder Tiere ums Leben. So wurde der erste Fischotter im Landkreis Stade als Verkehrsopfer im August 2011 bei der unteren Naturschutzbehörde beim Landkreis Stade gemeldet – aus der Gemeinde Jork. In der Folge gab es weitere drei Totfunde auf der Straße in Jork, einen in Bliedersdorf und einen in Stade-Hagen. Der bisher letzte tot aufgefundene Fischotter befand sich im vergangenen Dezember in der Gemeinde Oldendorf. Fünf der sieben verunglückten Fischotter wurden vom Landkreis Stade dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz zur Untersuchung übergeben. Auch ist vorgesehen, die Genetik zu untersuchen. Hieraus sollen Rückschlüsse über mögliche Verwandtschaftsverhältnisse und die Herkunft der Tiere gezogen werden.
Der Fischotter ist eine streng geschützte Art nach der europäischen Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie. Entsprechende FFH-Gebiete müssen ausgewiesen werden, um die Art zu bewahren. Im Landkreis Stade gibt es folgende Gebiete, in denen unter anderem der Fischotter ausdrücklich geschützt werden soll: das Schwingetal mit den Naturschutzgebieten Fredenbecker Mühlenbach, Deinster Mühlenbach und Steinbeck sowie das Landschaftsschutzgebiet Schwingetal, das Auetal und Nebentäler mit den Naturschutzgebieten Aueniederung und Nebentäler, Oste mit Nebenbächen (namentlich: Im Tadel, Landschaftsschutzgebiet Bever und Reither Bach), Este, Bötersheimer Heide, Glüsinger Bruch und Osterbruch mit den Landschaftsschutzgebieten Este- und Goldbecktal, die teils im Landkreis Harburg liegen.
Fischotter dürfen nicht absichtlich gefangen oder getötet werden. „Um die Fischotter nachhaltig zu schützen und den FFH-rechtlichen Vorgaben nachzukommen, sind noch weitere Bemühungen notwendig“, so Wehr.
Paula fragt |
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Die
Bezeichnung Fischotter scheint auf die Hauptnahrung hinzuweisen. Doch Fischotter
verzehren auch Insekten, Lurche, Wasservögel, Kleinsäuger und Krebse. Ein
Eurasischer Fischotter ist etwa 81 Zentimeter bis 1,50 Meter lang, davon sind 26
bis 55 Zentimeter Schwanz. Nach Schätzungen des Naturschutzbund Deutschland
(Nabu) leben in Deutschland noch 1200 Fischotter. Bis 1968 wurde der Fischotter
bejagt. Ein Tiefpunkt in Niedersachsen war das Jahr 1991. Da gab es nur noch 18
Nachweise. Bei Teichwirten ist der große Wassermarder nicht beliebt, weil
Karpfen- oder Forellenteiche für Otter wie ein Selbstbedienungsladen sind. Der
Nabu forscht deshalb an für die Tiere harmlosen Abwehrmöglichkeiten.
Auf das Bild habe ich verzichtet!
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