August

August 2011

Die Temperaturen gemessen um 12:00 Uhr
 
 
Durchschnitt  19 °C 
Hoechsttemperatur  27 °C 
Tiefsttemperatur  12 °C 
Regentage  16  

Menschen essen alle Arten von Fischen, aber dem Hai machen sie einen Vorwurf daraus.
(Australisches Sprichwort)



Was mag das wohl sein?




Eneuter Einsatz am Fischpass Altkloster!

Wie kommt blos dieser Baum in den Fischpas?




Wir wollen versuchen, das Fischpasswrack in Altkloster zu ertüchtigen.
Mehr davon



Aus vom 12.08.2011



Manfred Braasch.
Abstandhalter
Manfred Braasch.
Abstandhalter

BUND: Elbvertiefung droht Schiffbruch


Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) zweifelt am Bedarf - Braasch: Planung aufgrund "einseitiger Gutachten" nicht gerichtsfest

lLANDKREIS. Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) hat am Donnerstagmorgen in Hamburg eine vernichtende Zwischenbilanz zur Elbvertiefung gezogen. Bundesregierung und Hamburger Senat ständen "fünf Jahre nach Beginn der Planung vor einem planungsrechtlichen Trümmerhaufen", erklärte BUND-Geschäftsführer Manfred Braasch. Die ökologische Belastbarkeit der Elbe sei längst erreicht. Braasch: "Wir lehnen eine weitere Elbvertiefung ab."
Der BUND werde eine Klage in Leipzig prüfen, wenn der Planfeststellungsbeschluss - voraussichtlich Ende 2011 - vorliegt. Eine Kompromisslösung könne erst diskutiert werden, wenn das Bundesverwaltungsgericht mit am Tisch sitzt - und die Richter ein Gespräch vorschlagen. Die Umweltschützer hätten keinerlei Vertrauen mehr in die Politik.
Die nicht gerichtsfeste Planung von Wasser- und Schifffahrtsdirektion und Senat basiere auf "politisch motivierten, bewusst einseitigen Gutachten", Natur- und Europarecht seien wiederholt missachtet worden. Dass das Verfahren sich seit fünf Jahren hinziehe, liege nicht an den Umweltverbänden.
Braasch äußerte Zweifel, ob der Elbvertiefung bei "Kosten von 500 Millionen Euro", unter der Einbeziehung der ökologischen und ökonomischer Nachteile (Obstbau/Industrie), "überhaupt noch ein angemessener Nutzen gegenübersteht". Vor zehn Jahren hatte das Bundesumweltministerium massive Kritik an der Kosten-Nutzen-Untersuchung geäußert. Diese ist bislang nicht aktualisiert worden und auch nicht Teil der Planunterlagen - für Braasch ein Verstoß gegen das Hamburger Haushaltsrecht. Außerdem seien die Kosten für die Unterhaltungsbaggerung zu niedrig angesetzt, die lägen schon heutzutage bei rund 100 Millionen Euro im Jahr.
Außerdem sei eine wesentliche Alternative nicht geprüft worden, die laut Planunterlagen bereits "eine wesentliche Verbesserung des Ist-Zustandes" wäre - eine Baggerung im Mündungsbereich der Elbe, die eine Bedienung von Schiffen bis 14 Meter tideabhängig ermöglicht hätte ("Elbvertiefung-light") Vorteil: Natur und Umwelt würden entlastet, statt 40 Millionen Kubikmeter müssten die Bagger nur 1,55 Millionen Kubikmeter aus der Elbe holen. Braasch verwies auf den Konkurrenzhafen Antwerpen. Dort hätten Naturschutz und Hafenwirtschaft nach zähem Ringen die Vertiefung der Schelde auf 13,10 Meter für den tideunabhängigen Verkehr begrenzt. Das ist weniger, als die von Hamburg beantragten 13,50 Meter. Die amtliche Statistik für die maximal gefahrenen Tiefgänge großer Containerschiffe belege, das "kaum Bedarf" für größere Fahrwassertiefen bestehe. Schiffe mit einer Kapazität von 13 000 TEU und mehr (Standardcontainer) liefen bereits tideunabhängig aus, es gibt noch Ladungsreserven.
55 Prozent der Mega-Schiffe hätten den Hamburger Hafen tideunabhängig anlaufen können, 95 Prozent der Schiffe liefen tideunabhängig in Richtung Nordsee aus. Außerdem zeige die Statistik, dass die Ladung pro Container "immer leichter" wird und die Zahl der Leercontainer seit zehn Jahren steigt. Das führe zu einer geringeren Eintauchtiefe von einem Meter. Das Regionale Bündnis gegen die Elbvertiefung sagt, dass die großen Pötte im Schnitt einlaufend 3600 TEU und auslaufend 2650 TEU mehr befördern könnten - auch bei Verzicht auf die Elbvertiefung.
Der naturschutzfachliche Ausgleich sei "mangelhaft". Arten wie der Schierlingswasserfenchel, die vom Aussterben bedrohte Pflanze kommt weltweit nur im Süßwasserbereich der Tideelbe vor, werden vom Vorrücken der Brackwasserzone bedroht (das TAGEBLATT berichtete). Die Planung verstoße gegen die FFH- und die Wasserrahmenrichtlinie der EU. Die Crux: Selbst bei einer negativen Stellungnahme der EU-Kommission könnten die Bagger loslegen. Braasch: "Das wäre aber ein Novum - und eine Steilvorlage für das Gerichtsverfahren." (bv)
Industrie droht mit Schadensersatzforderungen

Bei der Elbvertiefung sitzen Obstbau, Naturschutz und Industrie beim Thema Salinität in einem Boot. Die Dow in Stade hat in einem Brief an die Wasser- und Schifffahrtsdirektion massive Kritik geäußert. „Unsere Einwendungen wurden nicht hinreichend berücksichtigt“, schreibt der Geschäftsführer, „auf unseren Antrag auf Beweissicherung erhielten wir keine Reaktion.“ Aufgrund der zu erwartenden Erhöhung der Salz- und Sedimentkonzentration könne die Firma Evides, welche am Standort Stade die Aufbereitung des Prozesswassers vornimmt, nicht mehr ausreichend aufbereitetes Wasser in der benötigten Qualität liefern.
„Es sind Investitionen in Höhe von mehreren Millionen in die Aufbereitungsanlagen erforderlich, mit steigenden Betriebskosten ist zu rechnen“, so die Dow. Evides behält sich sogar Schadenersatzforderungen vor. Laut Dow-Gutachten erhöht sich in Stade die Salzkonzentration um knapp 25 Prozent. (bv)

Abstandhalter


Aus vom 18.08.2011



Kapitaler Fang: Elbfischer Lothar Buckow aus Jork-Wisch präsentiert den Riesen-Aal.  Foto Vasel
Abstandhalter
Kapitaler Fang: Elbfischer Lothar Buckow aus Jork-Wisch präsentiert den Riesen-Aal. Foto Vasel
Abstandhalter

Elbfischer Buckow fängt den Riesen-Aal


Außergewöhnlich: Altländer fängt kapitalen Fisch in der Hahnöfer Binnenelbe

Björn Vasel JORK. Elbfischer Lothar Buckow (53) hat einen Riesen-Aal in der Hahnöfer Binnenelbe gefangen: "Ein Blankaal in dieser Größe geht einem vielleicht alle zehn Jahre ins Netz, wenn überhaupt", sagt der Altländer aus Jork-Wisch. Der Aal ist 1,02 Meter lang und 2320 Gramm schwer - und damit vier Mal so groß wie die Aale, die Lothar Buckow normalerweise in der Unterelbe fängt.
"Ich weiß noch nicht, wie ich den Aal räuchern soll", sagt Buckow, der passt kaum noch in den Ofen. Freitag wird die letzte Stunde des Riesen-Aals schlagen. Den Fisch hatte der Elbfischer am Montag aus seiner acht Meter langen Reuse geholt - "um 12 Uhr mittags". Der Fang überraschte selbst den erfahrenen Berufsfischer. Die anderen sahen dagegen aus wie Spielzeugaale. "Der Aalzug hat in diesem Jahr früher begonnen, eigentlich herrscht in diesen Wochen eher Stillstand." Meistens ziehen sie erst Anfang Oktober los. Doch der Blankaal habe sein Ticket in Richtung Sargassosee offenbar früher gelöst. In den Tiefen des Atlantiks laichen die Aale. "Vermutlich lag es am Regen", sagt Buckow. Das Schietwetter habe die Reiselust des Aals geweckt, vermutet der Elbfischer.
Die Nachricht verbreitete sich in Windeseile in Wisch. Bekannte und Freunde wollten es nicht glauben, Buckow und sein Mitarbeiter mussten ihnen erst den kapitalen Fang zeigen. "Der Aal ist vermutlich 50 Jahre alt", sagt Buckow. Der prächtige Aal ist allerdings fotoscheu - lediglich für wenige Sekunden war der Altländer Riesenfisch zu bändigen. Gute Nachricht: Die Bestände kleiner Aale habe sich in diesem Jahr in der Elbe erfreulich erholt. Erst kürzlich waren Wissenschaftler bei Buckow.
Während die Aale sich mit der Strömung in Richtung Nordsee treiben lassen, schwimmen ihnen bereits Lachs- und Meerforellen entgegen. "Ich habe schon einige gefangen", sagt Buckow. Auch Stinte gingen ihm schon ins Netz. Auch im Nordatlantik ist das Wetter schlecht.
Der Fang freut Buckow. Trotzdem blickt der Jorker, seit 1648 hat die Fischerei in der Familie Tradition, mit gewisser Sorge in die Zukunft. Denn mit der Elbvertiefung soll das Fahrwasser um rund 150 Meter zwischen Hanskalbsand und Wedel für die Begegnungsbox verbreitert werden. "Das wäre hier das Aus für die Aalfischerei". Sog und Schwell der großen Containerschiffe würden die Reusen zerreißen - schon heute gebe es Schäden an Reusen und Ufer. Ohnehin habe sich die letzte Vertiefung von 1999 negativ ausgewirkt, die Strömung habe sich erhöht. Einige Fanggebiete könne er nicht mehr nutzen.

Abstandhalter



Dieses Dokument wurde zuletzt geändert am :