August 2001

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Schade dass die Zeit zwischen "zu jung" und "zu alt" so kurz ist! Charles de Montesquieu

Nach Fischsterben – Elbe-Experten besorgt

Mühlenberger Loch verschärft die Situation

Kreis Stade/Hamburg (ccs). Nach Fischsterben in der Elbe in diesem Sommer bereiten die Sauerstoffverhältnisse im Strom den Fachleuten Sorgen. Foto SchmidVerschärft wird die Situation dadurch, dass das Mühlenberger Loch für den Ausbau der Airbus-Werft teilweise zugeschüttet wird. Die flache Süßwasserbucht vor Hamburg-Finkenwerder war nämlich bisher ein Refugium für Fische, wenn den Flossentieren im Hochsommer die Luft knapp wurde, so der Leiter der Hamburger Wassergütestelle Elbe, Professor Heinrich Reincke.
Genau das aber war im Juli der Fall. Ein „Sauerstoffloch“, wie es in der 80er Jahren regelmäßig für Schlagzeilen sorgte, trat in Höhe Jork/Wedel auf. „Die Sauerstoffkonzentration sank unter zwei Milligramm pro Liter Wasser“, so Bio-Ingenieur Michael Bergemann von der Wassergütestelle. Ein Wert, bei der Fische ersticken.
Aus dem Bereich zwischen Entenwerder und Blankenese meldeten Anwohner der Elbe insgesamt vier Fischsterben. Bergemann: „Betroffen waren vor allem Jungfische, die besonders empfindlich reagieren, sowie Flundern, Rapfen und Brassen.“ Inzwischen hat sich die Situation wieder gebessert. Bei einer Probennahme zu Beginn dieser Woche lag die Sauerstoffkonzentration bei Blankenense immerhin wieder über fünf Milligramm pro Liter. Obwohl in den vergangenen Jahren viele Kläranlagen entlang der Elbe entstanden seien, komme es dennoch ein- bis zweimal im Jahr zu den für Fische kritischen Werten, so Bergemann. Grund: Durch Überdüngung des Flusses blühen in der Mittelelbe massenhaft Algen, die dann absterben. Ihre Zersetzung durch Bakterien weiter flussabwärts verbraucht viel Sauerstoff. Um dem Erstickungstod zu entfliehen, so die Beobachtung der Experten, versuchen die Fische verstärkt in wenig genutzte Hafenbecken statt ins Mühlenberger Loch auszuweichen.

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