Estebrügge/Moorende (bw) Rätselhaftes Fischsterben auf der Este. Gestern Abend trieb ein "Teppich von gelähmten und toten Fischen" die Este in Richtung Elbe hinab. Die Wasserschutzpolizei Stade, die wenig später direkt hinter der Este-Brücke in Klein Hove erste Proben entnahm und einige Fische als Beweismittel aus dem Fluss zog, steht vorerst vor einem Rätsel.
Mehrfach gingen gestern Abend auf der Buxtehuder Polizeiwache die Anrufe besorgter Este-Anlieger ein: Mehrere Stunden trieben die Fische mit der Ebbe den Fluss hinab. Gegen 16:45 Uhr sahen die ersten Bürger und Bürgerinnen Hunderte von toten und gelähmten Fischen auf dem Wasser fließen. Punkt 17.41 Uhr alarmierte ein Estebrügger die Polizei.
Der Jorker Beamte und die Wasserschutzpolizei Stade begaben sich umgehend an den Ort des Geschehens.
Zeuge Jonny Franz, der seit 75 Jahren in Moorende an der Este lebt, traute seinen Augen nicht, als er einen "Teppich von toten Fischen" sah: "Soviel tote Fische habe ivh noch nie gesehen".
Zander, Aale, Forellen und Hechte seinen den Fluss tot oder fast regungslos hinabgetrieben." Es waren vor allem sehr große Fische darunter", sagt Franz: Das waren mehr als 1000 Stück.
"Fischsterben in dieser Größenordung ist außergewöhnlich für die Este", sagte Werner Hinz, 2. Vorsitzender des Angelvereins Lühe-Este. Das letzte große Fischsterben sei vor einigen Sommern zu verzeichnen gewesen. Hinz: "Damals lag es am Sauerstoffmangel". Doch angesichts der gegenwärtigen Wetterlage wäre ein "Fischssterben aufgrund von Sauerstoffmangel ungewöhnlich". Ronald Schrimpf von der Wasserschutzpolizei Stade entnahm gestern zahlreiche Wasserproben und stellte einige Fische als Beweismittel sicher. Diese wurden umgehen per Kurier in ein Labor der Universität Hamburg gebracht. "Wir hoffen, dass die Ergebnisse der Untersuchung Montag oder Dienstag vorliegen", sagte der Beamte der Wasserschutzpolizei Stade dem TAGEBLATT kurz vor Reaktionsschluss. Rätselhaft bleibt deshalb auch das Aussehen der Fische. Fast alle wiesen unzählige rote Punkte auf den Schuppen und Verletzungen der Kiemen auf. Weshalb, das muss die labortechnische Untersuchung klären.
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