Ein paar Bemerkungen zum Fliegenbinden
- Es gibt Fliegenfischer,
- die binden nur noch Fliegen, naturgetreu oder auch sehr phantasievoll. Ich kann das gut
verstehen, es ging mir mal eine Zeit lang ähnlich. Ich kam vor lauter Fliegenbinden nicht
mehr zum Fischen.
Als ich eines Tages
keinen Platz mehr in meinen, aus bestem Birkenholz gefertigten Fliegenboxen hatte, stellte
ich fest, das ist eigentlich nicht das, was ich mir immer unter Fliegenfischen vorgestellt hatte.
Das die selbstgebundenen Fliegen billiger kommen,
als käuflich erworbene, diesen Zahn sollte man sich ganz schnell ziehen.
Wenn ich mir meine Gefieder, Woll und Pelzsammlung anschaue,
dafür hätte ich bis an mein Lebensende fertige Fliegen kaufen können.
Natürlich hat das Fliegenbinden einen riesigen Vorteil, man kann seine Fliegen an seine
Bedürfnisse anpassen.
- Es gibt unzählige Muster,
- ganze Bücher voll, selbst hier im Internet tummeln sie sich, und gerade die, von der
man meint, das ist sie, die kann man nicht kaufen. Bei uns in Deutschland ist das Angebot
bei den meisten Firmen recht dürftig. Gehe doch mal in Deinen
Angelladen um die Ecke und versuche z.B. eine Christbaum Tube zu kaufen. Bei unseren
Inselnachtbarn den Engländern sieht das schon anders aus. Die Amerikaner übertreiben
wie immer. Will man in den Staaten Fliegen kaufen, sollte man schon dahin fahren.
- Natürlich binde ich immer noch Fliegen,
- aber meist nur noch einige wenige, für mich bewährte Muster.
Wenn Du etwas von der Materie verstehst,
- wirst Du festgestellt haben, das ich meistens eine eigene Meinung über das Aussehen der
Fliegen habe. Binden "By the book" wie es der Engländer nennt, also das exakte Nachbinden
von bestimmten Mustern ist nicht mein Ding. Obwohl ich,wie ich schon erwähnte, gut mit
Fliegenbindematerial ausgerüstet bin fehlt natürlich dann auch meistens eine Feder ganz
bestimmter Couleur, die auch nicht, dank den Artenschutzgesetzen die weltweit Vögel vor
dem Aussterben bewahren sollen, zu beschaffen ist.
- Bei den klassischen Lachsfliegen
- sind heute vorsichtig geschätzt 80% aller Federliferanten auf der Roten Liste. Ich
befürchte, da haben wir Fliegenfischer einen gehörigen Anteil schuld. Aber so weit
brauchen wir gar nicht gehen, versuche doch einmal die, zumindest für
mich, unverzichtbaren Rebhuhnfedern zu bekommen. Was auf dem Markt gehandelt wird sind
irgendwelche Importe, die mit unseren Rebhühnern fast nur noch irgendwie verwandt sind.
- Wohl dem der einen Jäger kennt.
- Nicht verachten sollte man Fallwild am Straßenrand, das ist zwar meisten nicht mehr
sehr appetitlich und es ist wohl auch nicht ganz legal, aber mit Handschuhen und einem Seitenschneider kann man schnell zu neuen Federn kommen.
- Als phantastische Einführung
- kann ich das Buch von Hans Steinfort "Die Kunst des Naßfliegenfischens", erschienen im
Verlag Paul Parey, nur wärmstens empfehlen.
Aber nun genug gefaselt, noch ein oder zwei Tips:
- Die Farbe des Bindefadens z.B. grün für beschwerte, braun für
unbeschwerte Fliegen.
- Vor dem Wickeln und Lackieren des Kopfknotens ein Stück mit einem Loch versehene Pappe
über das Hakenöhr schieben, dann hat man freie Bahn und wickelt nicht die ganzen
Federn mit ein.
- Den Widerhaken am besten mit dem Bindestock andrücken. Wenn Du jetzt fragst, warum
nicht gleich mit widerhakenlosen Fliegen binden, kann ich leider nur sagen, das Angebot an
widerhakenlosen Haken ist doch recht dürftig, vor allem in den großen
Größen.
- Nach einem Fliegenwechsel die Fliege nicht am Hut, oder an der Weste feststecken, man
selbst bekommt sie fast nicht mehr los, ein Windstoß macht das mit links.
- Und jetzt der letzte Tip:
Du musst an Deine Fliege glauben!
Halt, einen Tipp habe ich noch
Mein Supertipp
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