Die Elritze
Cyprinidae, Karpfenfische. Phoxinus
phoxinus
Merkmale: Körper langgestreckt, fast drehrund. Zum Schwanz
hin seitlich zusammengedrückt. Endständiges Maul. Kleine Schuppen.
Seitenlinie oft nur bis Körpermitte vollständig ausgebildet.
Graugrüne bis braungrüne Grundfärbung, dunklere Querbinden
bis Körpermitte. Flanken mit goldenem Glanz. Männchen zur Laichzeit
mit roter Unterseite und Laichausschlag . Flanken dann schwarzbraun mit
dunkelgrünem Glanz. Länge 7-15 cm.
Lebensraum:Klare, sauerstoffreiche Bäche, kleinere Flüsse
und Seen; auch Brackwasser (Ostsee)
Biologie: Oberflächenorientierter Schwarmfisch. In der
Laichzeit (April bis Juni) kurzer, bachaufwärts gerichteter Laichzug.
Ablage der klebrigen Eier (Durchmesser 1-1,3 mm, 200- 1000 Stück)
an flachüberströmten, kiesigen Stellen. Frißt Anfluginsekten,
Insektenlarven, Kleinkrebse,gelegentlich auch Fischlaich. Für größere
Forellen und Saiblinge wichtiger Futterfisch. Durch Abwasserbelastung,
Lebensraumzerstörung, Brutbachbewirtschaftung , aber auch durch Gewässerversauerung
bedrohte Art.
Verbreitung: Europa. Fehlt in Nordskandinavien, Schottland,
Südspanien, Süditalien.
Die Schmerle Cobitidae, Schmerlen.
Merkmale: Körper langgestreckt, walzenförmig. Kopf
abgeflacht mit unterständigem Maul und 6 Barteln am Oberkiefer. Schuppen
klein, fehlen an Brust und Vorderrücken. Gut erkennbare, helle Seitenlinie.
Körper graubraun, mit graugrüner bis olivfarbener Marmorierung
und Flecken. Bauch weißlich. Länge 8-12 cm, max. 16 cm.
Lebensraum: Klare, flache Fließgewässer (Forellenregion
bis Barbenregion) und Seen mit steinigem oder kiesigem Grund.
Biologie: Stationärer Bodenfisch; tagsüber unter Steinen
oder zwischen Pflanzen versteckt; geht ab der Dämmerung auf Nahrungssuche.
Frißt u. a. Insektenlarven, Bachflohkrebse, kleine Würmer und
Fischlaich. Zur Laichzeit (März bis Mai) werden flache Uferzonen aufgesucht
und die Eier (Durchmesser 1 mm, 2000-3000 Stück) an Steinen abgelegt.
Jungtiere sind im Gegensatz zu älteren Tieren auch tagsüber an
flachen, besonnten Plätzen zu beobachten. Durch Gewässerverschmutzung
und wasserbaulich bedingte Zerstückelung der Gewässerläufe
(Folge: isolierte Teilpopulationen) in den 70er Jahren vielerorts starke
Einbrüche der Bestände, die sich zur Zeit wieder erholen.
Verbreitung: Europa bis Sibirien. Fehlt im äußersten
Norden und Süden Europas.
Die Mühlkoppe Cottidae,
Groppen.
Merkmale: Keulenförmiger Körper. Großer
Kopf mit endständigem, breitem Maul. Der Kiemendeckel trägt einen
kräftigen, nach hinten gekrümmten Dorn. Brustflossen groß,
Bauchflossen brustständig Körper schuppenlos. Rücken und
Flanken bräunlich bis gräulich mit unregelmäßiger
Marmorierung bzw. Fleckenmuster. Bauch weiß Brust-, Rücken-
und Schwanzflosse gefleckt. Länge 10-15 cm.
Lebensraum: Klare, sauerstoffreiche Bäche,
Flüsse (Forellenregion) und kühle Bergseen mit sandigem und steinigem
Untergrund. Auch im Brackwasser der Ostsee vor Flußmündungen.
Biologie: Zwischen Steinen und Wurzeln versteckt
lebender Bodenbewohner, der vorwiegend nachts auf Beutefang geht Da die
Mühlkoppe keine Schwimmblase besitzt, bewegt sie sich hierbei mit
gespreizten Brustflossen ruckartig über den Boden. Wirbellose Kleintiere
wie Bachflohkrebse und Insektenlarven sowie Fischlaich und Jungfische zählen
zum Nahrungsspektrum. Da die Mühlkoppe auch Laich und Jungfische der
Bachforelle frißt wird sie vielerorts intensiv verfolgt. Jedoch wird
ihre Schadwirkung häufig überschätzt. Letztlich gehört
die Mühlkoppe unter ökologischen Gesichtspunkten gesehen zum
unverzichtbaren Bestandteilen der Fischfauna der Forellenregion. Auch als
Futterfische für Forellen sind Mühlkoppe von großer Bedeutung.
Die Laichzeit liegt zwischen März und Mai. Zuerst wählt das Männchen
eine geeignete Stelle aus. Dann veranlaßt er das Weibchen über
einer Art Laichgrube unter einem Stein bzw. an der Unterseite eines Steines
die klebrigen, orangefarbenen Eier in Klumpen abzulegen. Das Männchen
bewacht das Gelege und sorgt durch Fächeln mit den Brustflossen für
Frischwasserzufuhr bis die Larven geschlüpft sind. Die Mühlkoppe
gehört zu den bedrohte Fischarten. Sie reagiert empfindlich
auf Gewässerverschmutzung . In Gewässern der kalkarmen Mittelgebirge
mit Buntsandstein- und Granituntergrund leiden die Groppenbestände
auch unter den der Gewässerversauerung. Obwohl sich die Wasserqualität
vielerorts bessert, verhindert der Einbau von Wehren und Sohlschwellen
in die Gewässerläufe eine Wiederbesiedlung früherer Wohngewässer.
Bereits 10- 15 cm hohe, durchgehende Sohlschwellen stellen für Mühlkoppen
ein unüberwindbares Aufstiegshindernis dar.
Verbreitung: Europa, Vorderasien, Sibirien. Fehlt
in Südspanien, Süditalien, Portugal, Irland und Teile Skandinaviens.
Der Stichling Gasterosteidae,Stichlinge.
Merkmale: Gestreckter Körper mit weit nach
hinten versetzter Rückenflosse. Rücken mit 3 beweglichen Stacheln.
After- und Bauch flossen mit je einem Stachel bewehrt. Kleines, endständiges
Maul. Schuppen fehlen. Flanken und Schwanzstiel mit Knochenplatten. Je
nach Anzahl der Knochen platten unterscheidet man 3 Formen
1. forma trachurus: längs der Seitenlinie mit 7
Platten bedeckt,
2.forma semiarmatus: Platten nur auf Rumpf. und Schwanzstiel.
3. forma leiurus: nur Brustseiten mit Platten. Rücken
blaugrau bis olivgrün gefärbt. Flanken silbrig. Zur Paarungszeit
Männchen mit blaugrünem Rücken sowie kräftig hellroter
Kehle, Brust und Bauchseite. Länge 5-8 cm, max. 11cm.
Lebensraum: Der Dreistachelige Stichling
kommt im Meer (Küstenbenbereich), Brackwasser und Süßwasser
vor. Im Süßwasser besiedelt er pflanzenreiche, besonnte Gräben,
Tümpel, Flachwasserzonen von Weihern und Seen sowie langsam fließende
Gewässer.
Biologie: Neben stationären Süßwasserformen,
gibt es marine Wanderformen. Letztere ziehen zur Laichzeit (März bis
Juli) von der Küste ins Süßwasser. Später Rückwanderung
der Jung- und Alttiere. Zu Beginn der Laichzeit grenzen die Männchen
Brutreviere ab, die sie gegen jeden Eindringling verteidigen. Wurzeln,
Steine, Bodenunebenheiten und Pflanzen fungieren dabei gleichsam als punkte
zur Revierabgrenzung. Schließlich beginnt das Männchen mit dem
Nestbau In eine mit dem Maul ausgehobene flache Grube baut das Männchen
ein Bodennest aus Pflanzenfasern sowie Algenfäden und verklebt die
Einzelteile mit Nierensekret. Danach formt es mit dem Kopf einen Eingang
sowie eine Höhlung in das Nestmaterial. Hierauf lockt das Männchen
mit ruckartigen Bewegungen (sog. Zick-Zack Tanz) ein laichreifes Weibchen
ins Nest. Nach der Eiablage Besamung der Eier. Nach wiederholtem
Ablaichen, auch mit weiteren Weibchen, liegen etwa 400-600 Eier im Nest.
Das Männchen versorgt und bewacht das Gelege, indem es durch Fächeln
mit der Brustflossen für Frischwasserzufuhr sorgt und Feinde vertreibt
treibt. Die schwimmfähigen Jungtiere verlassen bald das Nest; sie
ernähren sich von winzigen Planktontieren Erwachsene Stichlinge, die
sich außerhalb der Laichzeit häufig zu Schwärmen zusammenfinden,
sind aktive Räuber mit großem Nahrungsbedarf an Kleinkrebsen
Würmern, Insektenlarven, Fischlaich und Fischbrut
Verbreitung: Europa, Nordasien und Nordamerika.
Der Gründling (Gobio
gobio) Cyprinidae, Karpfenfische.
Merkmale: Körper langgestreckt, fast drehrund.
Hinten seitlich etwas zusammengedrückt. Kopf mit unterständigem
Maul. Relativ große Augen sowie je ein Bartfaden in den Mundwinkeln.
Große Schuppen. Grundfärbung hellgrau bis hellbraun mit bläulich
schimmernden dunkleren Flecken. Männchen mit Laichausschlag. Länge
8-20 cm.
Lebensraum: Bäche, Flüsse und Seen (Uferregion)
mit sandigkiesigem Untergrund. Auch im Brackwasser.
Biologie: Schwarmbildender Grundfisch.
Zur Laichzeit im Mai/ Juni wandern die Tiere nur kurze Strecken die Bach
bzw. Flußläufe hinauf, um die Eier (Durchmesser 1,3-1,6 mm,
1000-3000 Stück) im Flachwasser an Steinen, zuweilen auch an Pflanzen
abzulegen. Nahrung sind wirbellose Bodentiere, zuweilen Fischlaich. Neben
dem Gründling gibt es 3 weitere Gobio-Arten (G.
uranoscopus:
Steingreßling , G.
kassiert: Kesslers Gründling , G. albipinnatus:
Weißflossiger Gründling; die
im Donaueinzugsgebiet vorkommen. Während der Steingreßling Donauzuflüsse
wie z. B. die Isar bewohnt, gibt es für die 2 anderen Arten keinen
sicheren Nachweis für das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland.
Verbreitung. Europa außer
Nordskandinavien, Schottland, Südspanien, Süditalien.
Neuerdings wurde der G. albipinnatus:
auch in der Elbe nachgewiesen